"Viele Menschen mit Behinderungen werden bei Naturkatastrophen schlicht vergessen und dadurch doppelt getroffen", so Dr. Rainer Brockhaus, Direktor der CBM Deutschland.
Im Bericht "Die Deutsche humanitäre Hilfe im Ausland" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Auswärtigen Amtes vom Dezember 2011 wird das Thema Behinderung auf den knapp 100 Seiten nicht erwähnt.
"Das zeigt", so CBM-Direktor Rainer Brockhaus, "dass die Bedeutung des Themas noch immer nicht ernst genommen wird, obwohl es weltweit eine Milliarde Menschen mit Behinderung gibt." Die CBM fordert die Bundesregierung deswegen auf, Menschen mit Behinderungen in der deutschen humanitären Hilfe im Ausland stärker zu berücksichtigen.
Eine besondere Chance liegt nach Auffassung der CBM im Wiederaufbau. Öffentliche Gebäude und Plätze wie zum Beispiel Dorfbrunnen könnten behindertengerecht wieder aufgebaut werden. Davon profitieren auch andere Bevölkerungsgruppen wie Schwangere oder ältere Menschen.
CBM - engagiert für Menschen mit Behinderungen
80 Prozent der Menschen mit Behinderungen leben in Entwicklungsländern. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fördert in 749 Projekten weltweit Menschen mit Behinderungen darin, ein selbständigeres Leben zu führen und setzt sich für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigte Mitglieder in alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens ein.
Allein im Jahr 2011 wurden durch die Projektarbeit der CBM mehr als 36,8 Millionen Menschen gefördert, die behindert oder von einer Behinderung bedroht waren. Die CBM ist von der WHO als Fachorganisation anerkannt und hat seit 2002 Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN). Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) zählt die CBM zu den anerkannten und empfohlenen Spendenwerken.