Auf diesem Erfolg kann sich die Fachorganisation nach eigenen Angaben jedoch nicht ausruhen. Erst Anfang des Monats gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt, dass die Zahl der Menschen mit Behinderungen bislang dramatisch unterschätzt wurde. Die Experten gehen mittlerweile davon aus, dass nicht zehn Prozent, sondern 15 Prozent der Weltbevölkerung behindert sind. Damit ist die Zahl der Menschen mit einer Behinderung von 650 Millionen auf eine Milliarde gestiegen.
In 89 Ländern 803 Hilfsprojekte
Die Heilung und Verhütung von vermeidbarer Blindheit bleibt nach wie vor eine der Hauptaufgaben, zum Beispiel beim Grauen Star. Aber angesichts der neuen dramatischen WHO-Zahlen muss sich die CBM auch weiterhin um den Ausbau ihrer Projekte für gehörlose, körperbehinderte und anders beeinträchtigte Menschen kümmern. Im Berichtsjahr 2010 förderte sie in 89 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas insgesamt 803 Projekte.
"Möglich wurde dies nur, weil rund 550.000 Spenderinnen und Spender in ganz Deutschland wieder einen neuen Spendenrekord erzielten", erklärte Reinhold Behr, Direktor für Verwaltung und Finanzen. Erstmals durchbrach die CBM mit 42,84 Millionen Euro (Vorjahr 2009: 39,95 Millionen Euro) die 40-Millionen-Marke. Hauptgründe für dieses Rekordergebnis war die große Bereitschaft, für die Opfer der Katastrophen in Haiti und Pakistan zu spenden. Außerdem konnte die Christoffel-Blindenmission im Dezember 2010 ihr bestes Monatsergebnis seit Bestehen erreichen. Die CBM führt dies vor allem auf die deutschlandweite Kampagne zu ihrer zehnmillionsten Grauer-Star-Operation zurück.
37 Prozent mehr Unterstützung durch staatliche Gelder
Im immer wichtiger werdenden Bereich der Ko-Finanzierungen konnte die Christoffel-Blindenmission 4,1 Millionen Euro einwerben. Damit steigerten sich die Zuwendungen der öffentlichen Geldgeber, allen voran der EU und des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), um 37 Prozent. Mit diesen Mitteln förderte die CBM u.a. Projekte für Menschen mit Behinderungen in Guatemala und Osttimor. Diese Steigerung ist auch ein Beleg, dass die CBM als Fachorganisation für Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern anerkannt ist. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die CBM für die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft - also Inklusion - erfolgreich einsetzen kann. Mehr Infos auf www.cbm.de