Die Situation der betroffenen Menschen ist immer noch dramatisch. Es gibt zu wenig Wasser und Nahrung und es mehren sich die Berichte von Plünderungen und Überfällen. Wer kann, versucht die Stadt bzw. das Land zu verlassen. Hinzu kommt, dass das Benzin in der Port-au-Prince immer knapper wird. Ruppenthal: "Das noch verfügbare Benzin wird verwendet, um die Generatoren der Krankenhäuser anzutreiben. Zwei Tage reicht es noch, dann kann nicht mehr operiert werden." Wenn wieder genügend Benzin zur Verfügung stehe, so Ruppenthal, werde er die weiteren CBM-Partner in Port-au-Prince aufsuchen.
In Haiti fördert die CBM sieben Projekte, fünf davon allein in Port-au-Prince. Dazu gehören neben einem Kinderkrankenhaus mit augenmedizinischer Abteilung, ein Rehabilitationsprogramm für blinde und sehbehinderte Menschen. Außerdem fördert die CBM die Augenabteilung des Universitäts-Krankenhauses sowie ein Integrationsprogramm für Kinder aus Elendsvierteln der Hauptstadt mit einem Zentrum zur Frühförderung und Betreuung geistig behinderter Kinder. Dieses Zentrum steht nach ersten Augenzeugenberichten noch, hat aber so viele Risse in den Mauern, dass es voraussichtlich abgerissen werden muss. Insgesamt 57 einheimische Mitarbeiter der CBM betreuten vor dem Erdbeben fast 2000 Menschen mit Behinderungen und pro Jahr rund 140.000 Patienten in Krankenhäusern.
Die CBM leistet über ihre Partner vor Ort Nothilfe und bittet um Spenden unter dem Kennwort "Haiti" auf das Konto 2020 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00). Aktuelle Informationen unter www.cbm.de.
Die CBM unterstützt weltweit fast 1000 Projekte in 105 Ländern. Das Hauptziel der internationalen, christlichen Entwicklungsorganisation ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern zu verbessern.