Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ: "Nach neuesten Erkenntnissen des ersten Weltbehindertenreports haben eine Milliarde Menschen weltweit eine Behinderung. Das entspricht etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung. Diese Zahl liegt weit über den bisherigen Schätzungen und verdeutlicht die Notwendigkeit zum Handeln."
Gudrun Kopp ergänzte: "Endlich gibt es aussagekräftige Informationen darüber, wie sich die weltweite Situation für Menschen mit Behinderungen darstellt, welche Barrieren konkret bestehen und welche Handlungsempfehlungen zur konkreten Problemlösung geeignet sind. Der Bericht fördert damit ein Umdenken in den Köpfen der Menschen. Auch in der Entwicklungspolitik wollen wir umdenken und Menschen mit Behinderungen künftig noch stärker in unsere Arbeit einbeziehen."
Dr. Rainer Brockhaus, Direktor der Christoffel-Blindenmission (CBM), betonte, dass der Report konkrete Handlungsoptionen aufzeige: "Wichtig ist für uns, dass nicht bei der Situationsanalyse Halt gemacht wurde. Der Report liefert wichtige Hinweise und Empfehlungen, wie bestehende Barrieren abgebaut werden können. Damit bietet er eine wichtige Grundlage für die fachliche Diskussion und die konkrete Umsetzung." Zielsetzung der CBM ist, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Derzeit fördert sie in 90 Ländern rund 800 Hilfsprojekte.
Die im Jahr 2009 von Deutschland unterzeichnete Behindertenrechtskonvention hatte den Stein ins Rollen gebracht. Diese ist die bislang einzige Menschenrechtskonvention, die durch einen Artikel explizit auch die Rolle der internationalen Zusammenarbeit definiert. Die Behindertenrechtskonvention steht dabei für ein neues Verständnis von Behinderung, das stärker als zuvor die sozialen und physischen Barrieren in der Umwelt in den Vordergrund stellt.