"Weltweit leben eine Milliarde Menschen mit Behinderungen, 80 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Armut verursacht Mangelernährung und schlechte Gesundheitsversorgung. Diese wiederum sind oft Ursache von Behinderungen. Umgekehrt führt die soziale Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung zu noch größerer Armut. Trotzdem werden Menschen mit Behinderungen bei vielen entwicklungspolitischen Beschlüssen schlicht vergessen.
Millenniumsentwicklungsziele können nicht erreicht werden
So zum Beispiel bei den sogenannten Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen. Sie sollen unter anderem bis 2015 die weltweite Armut halbieren. "Diese Ziele können nicht erreicht werden, weil eine Milliarde Menschen dabei nicht berücksichtigt wurden", erklärt Dr. Rainer Brockhaus, Direktor der CBM. Im September treffen sich die Vereinten Nationen nun zu einem Gipfeltreffen, bei denen die globalen Entwicklungsziele nach 2015 festgelegt werden sollen. Die CBM fordert die Bundesregierung auf, sich bei diesem Treffen dafür einzusetzen, dass Menschen mit Behinderungen in diesen Zielen explizit in allen Bereichen berücksichtig werden. "Alle Ziele sollten inklusiv gestaltet sein mit spezifischen Indikatoren für Menschen mit Behinderungen", so Brockhaus.
Dahinter steht auch Joey Kelly, der mit seiner Unterschrift nicht nur die Bundesregierung zum Handeln auffordert, sondern auch alle Menschen in Deutschland aufruft, es ihm gleich zu tun.
Hilfe für Menschen mit Behinderungen
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie ist seit 105 Jahren spezialisiert auf die Förderung von Menschen mit Behinderungen. Die CBM unterstützt derzeit 749 Projekte in 81 der ärmsten Länder. 2011 wurden über die Projektpartner der CBM 36 Millionen Menschen erreicht, die behindert sind oder in Gefahr stehen, behindert zu werden. Die CBM unterstützt Programme zur Vorsorge, Heilung und Rehabilitation, aber auch bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema Behinderung.