"Als größte Organisation, die sich weltweit für Menschen mit Behinderungen einsetzt, fordern wir daher die UN-General-versammlung bei ihrer Tagung am nächsten Donnerstag (3.12.) auf, eine Resolution anzunehmen, nach der endlich die Belange von Menschen mit Behinderungen bei den Millenniumszielen berücksichtigt werden müssen", erklärte Brockhaus weiter. Ohne diese Einbeziehung können die ambitionierten Millenniumsziele nicht erreicht werden.
Dies wird bereits beim ersten Ziel deutlich: Armut und Hunger sollen bis zum Jahr 2015 halbiert werden. Nach Schätzungen der UN leben weltweit rund 420 Millio-nen, das heißt 82 Prozent, aller behinderten Menschen in Entwicklungsländern unter der Armutsgrenze. Zugleich haben 20 Prozent aller in Armut lebenden Menschen eine Behinderung. Doch diese größte Minderheit wird bei den allgemeinen Programmen zur Bekämpfung von Armut kaum beachtet.
Auch beim Millenniumsziel "Grundschulbildung für alle" ist kaum berücksichtigt worden, dass über 90 Prozent aller behinderten Kinder in Entwicklungsländer nicht zur Schule gehen. Somit bleibt ihnen der Weg in ein selbstbestimmtes Leben verwehrt.
Zum Hintergrund: Im Jahr 2000 verabschiedeten Staats- und Regierungschefs von rund 190 Ländern - darunter Deutschland - die Millenniumserklärung. Aus dieser
Erklärung wurden die acht Millenniumsentwicklungsziele (MDG) abgeleitet, die bis zum Jahr 2015 umgesetzt werden sollen. Übergeordnetes Ziel ist die Bekämpfung der Armut.
Die CBM unterstützt weltweit fast 1000 Projekte in 105 Ländern. Das Hauptziel der internationalen, christlichen Entwicklungsorganisation ist es, die Lebensqualität der ärmsten Menschen dieser Welt zu verbessern, die behindert sind oder in der Gefahr stehen, behindert zu werden. Im Jahr 2008 wurde sie 100 Jahre alt. Elf CBM-Regionalbüros weltweit assistieren den derzeit 759 Partnerorganisationen bei der Bereitstellung ihrer Dienste für Menschen mit Behinderungen.