"Das ist kein Zufall, denn oft bedingen sich Armut und Behinderung gegenseitig. Sei es, weil schlechte medizinische Versorgung und einfachste Lebensbedingungen zahlreiche Behinderungen verursachen - sei es, weil sich viele Menschen eine ärztliche Behandlung nicht leisten können", so CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus. "Leider ist es eine Tatsache, dass ein großer Teil der Menschen in Entwicklungsländern nicht behindert wäre, wenn sie in reichen Ländern leben würden."
Beispielsweise 80 Prozent aller Blindheitsfälle weltweit sind vermeidbar oder könnten behandelt werden. Häufige Gründe für Behinderungen sind Mangelernährung, fehlender Zugang zum Gesundheitssystem - wie unzureichende Mutter-Kind-Versorgung oder keine Impfungen -, Kriege, Naturkatastrophen oder gefährliche Arbeitsbedingungen. Menschen mit Behinderungen sind gleichzeitig besonders armutsgefährdet. Weil ihnen eine Schul- und Berufsausbildung oft verwehrt bleibt, haben sie auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen und können kein Geld verdienen.
"Ein Leben in Armut führt oft zu Behinderungen und ein Leben mit Behinderungen zu Armut. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen und die internationale Entwicklungszusammenarbeit muss Menschen mit Behinderungen stärker berücksichtigt", so Rainer Brockhaus.