Mehr als 10 Prozent der Bevölkerung leiden unter Schlaf-Wach-Störungen, davon allein 800.000 Schlafapnoe- und 25.000 Narkolepsiepatienten, die dringend behandlungsbedürftig sind. Nur ein Bruchteil dieser Störungen wird diagnostiziert, denn sie erfordern eine spezielle Diagnostik und Therapie, die nur spezialisierte schlafmedizinische Zentren anbieten können. In den letzten 20 Jahren sind in Deutschland zwar viele solcher Zentren entstanden, die aber dem Ansturm der Patienten kaum gewachsen sind - Wartezeiten bis zu einem Jahr sind die Folge. „Dazu noch erschwerend für unsere Arbeit ist die Tatsache, dass Schlaflabor-Leistungen weit überwiegend nicht als teil- oder vollstationäre, sondern paradoxerweise als ambulante Leistungen abgerechnet werden“, so Dr. Bundt.
Inzwischen existieren in Deutschland ca. 310 akkreditierte Schlaflabore, die in der Lage sind, die Differentialdiagnostik und Therapie komplett durchzuführen. Die Akkreditierung durch die DGSM dient der Sicherung und Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung in der Schlafmedizin. Um die Akkreditierung zu erhalten, müssen die hohen Standards der DGSM bzgl. räumlicher und technischer Ausstattung eines Schlaflabors eingehalten werden sowie leitliniengerechte Diagnostik und Therapie unter Beweis gestellt werden.
Seit 2003 verfügt die Neurologische Klinik im Christophsbad über ein Schlaflabor mit heute acht hochmodernen Diagnose- und Behandlungsplätzen. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Somnologen und Pflegekräften versorgt Patienten mit Schlafstörungen des gesamten Spektrums der Schlafmedizin (Schlafbezogene Atmungsstörungen, Ein- und Durchschlafstörungen, Hypersomnien, Parasomnien sowie neurologisch bedingte Schlafstörungen). Pro Jahr werden über 1000 Patienten im Schlaflabor diagnostiziert und behandelt.