Täuschend echte Spannung im Christophsbad: Blaulichter erhellen die Gebäude rundherum, eine Drehleiter wird ausgefahren, gleichzeitig hechten Feuerwehrmänner in voller Montur die Treppen hoch – es geht um jede Minute. „Wir gehen von einer Unachtsamkeit der Patienten aus“, erklärte Prof. Dr. Vasić, Ärztlicher Direktor des Klinikums, den Auslöser des simulierten Brandes. Zwei Patienten aus dem Nachbarzimmer konnten über die Drehleiter „gerettet“ werden. Fachkräfte der Pflege brachten bereits kurz nach dem Auslösen des Alarms sieben Patienten von der Station in den nächsten sicheren Abschnitt. Diese simulierten leichte Rauchvergiftungen sowie vereinzelt renitentes Verhalten. Die Notfallärzte sichteten jeden Einzelnen und vergaben Kärtchen nach den Sichtungskategorien: rot für Patienten, deren Leben akut bedroht ist und die eine Sofortbehandlung benötigen, gelb für Schwerverletzte und grün für Leichtverletzte.
„Jetzt kommt noch einmal eine vermisste Person“, ruft es aus dem Diskonebel der Station, drei Feuerwehrmänner bringen eine Puppe in den sicheren Abschnitt und setzen Wiederbelebungsmaßnahmen ein. „Im Christophsbad kam noch nie eine Person durch einen Brandfall zu schaden und so soll es bleiben. Bisher wurden Brandschutzübungen häufig mit der Feuerwehr Göppingen umgesetzt, wie beispielsweise im letzten Jahr auf dem Freihof-Gelände im Gebäude der Arbeitstherapie. Doch dieses Jahr ist es das erste Mal, dass Feuerwehr und Rotes Kreuz gemeinsam in den Hauptgebäuden des Christophsbads eine Patientenevakuierung proben“, sagte Mario Wuttke, Brandschutzbeauftragter des Christophsbads. Seit seiner Einstellung im Jahre 1985 gab es nur einen ernsten Brandfall im Klinikum: 1987 kam es zu Sachschäden.
„Um unsere Patienten auch im Notfall optimal zu schützen, ist uns jede Übung willkommen. Wir danken den überwiegend ehrenamtlich arbeitenden Rettungskräften für ihren Einsatz. Gerade wenn es brennt, sind wir auf jede helfende Hand angewiesen“, betonte Oliver Stockinger, Geschäftsführer des Klinikums Christophsbad. „Insgesamt ist das Rettungsszenario sehr gut verlaufen. Gemeinsam mit den Spezialisten werden wir nun einzelne Verbesserungsmaßnahmen zum Wohle der Patienten in Angriff nehmen.“