Terminvergabe:
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Tel.: 07161 601-9369
„Schulabsentimus, also das regelmäßige Fernbleiben vom Unterricht, ist ein ernsthaftes und oft unterschätztes Problem mit erheblichen Folgen für die schulische und soziale Entwicklung. Frühwarnzeichen können morgendliche Bauchschmerzen oder Übelkeit, Weinen, oder tägliche Diskussionen um den Schulbesuch sein“, erklärt Dr. med. Markus Löble, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Die Ursachen für Schulabsentismus bzw. Schulverweigerung können vielfältig sein. Sei es Mobbing und Überforderung in der Schule sowie Interaktionsprobleme mit Mitschülern, oder familiäre Konflikte und Erkrankungen der Eltern, dahinter stehen oft persönliche Ursachen wie beispielsweise Ängste, Depressionen, Teilleistungsstörungen oder pathologischer Medienkonsum. Alle diese Ursachen können einzeln oder in Kombination eine Rolle spielen.
„Das besondere an unserer Sprechstunde im Klinikum Christophsbad wird sein, dass diese grundsätzlich von einem Psychotherapeuten und einer Lehrkraft der Klinikschule gemeinsam durchgeführt wird, wodurch wir psychologisches und pädagogisches Know-How bündeln und schon im ersten Gespräch alle möglichen Lösungsansätze aufzeigen und diskutieren können“, so Dr. Gebele, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter der Ambulanz. Jeder Fall wird individuell eingeschätzt und mögliche Strategien mit Eltern und Kind besprochen. Im zweiten Schritt erfolgen dann je nach Bedarf die Unterstützung in der Kommunikation und Kooperation mit der Schule sowie eine Beratung hinsichtlich geeigneter Schulformen, psychologische Testdiagnostik, ggf. psychotherapeutische Beratung und Behandlung.
Schulabsentismus ist ein Prozess, keine Momentaufnahme. Es kommt dabei nicht selten zu Hilflosigkeit und auch Resignation. „So kann jedes Beratungsgespräch zu einer Hürde werden“, so der Schulleiter der Klinikschule Michael Schubert, „vor allem dann, wenn die Betroffenen das Gefühl haben, wieder das Gleiche erzählen zu müssen. Diese Hürde wollen wir verringern.“