Durchwahl Prof. Sommer: 07161 204-278 Durchwahl Prof. Tomandl: 07161 204-279
„Symptome verschwinden – Ursachen nicht!“ lautet das Motto, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum diesjährigen Welt-Schlaganfall-Tag ausgibt. Das Klinikum Christophsbad ist als zertifizierte Regionale Stroke Unit für die Versorgung der Schlaganfall-Patienten im Landkreis Göppingen zuständig. Dazu gehört auch die Aufklärung über Symptome und Ursachen eines Schlaganfalls, denn „Zeit ist Hirn“ - jeder Schlaganfall erfordert einen 112-Notruf. Schlaganfall-Patienten werden von den Ersthelfern des Landkreises in die „Stroke Unit“ des Klinikums Christophsbad gebracht und dort an 365 Tagen im Jahr qualifiziert versorgt.
Ein Schlaganfall entsteht durch eine Hirnblutung oder häufiger durch eine verstopfte Hirnarterie. Er kommt zwar wie aus heiterem Himmel, aber bei den meisten Betroffenen gibt es schon vorher Anzeichen. „Wichtig ist, dass man die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell erkennt und handelt“, so Chefarzt Prof. Dr. med. Sommer.
Eine kleine Klappkarte mit dem „Schnell-Test“ kann helfen, bei sich selbst oder bei anderen die Zeichen eines Schlaganfalls zu erkennen.
Rettung mittels Thrombektomie
Die meisten Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel verursacht – auch Thrombus genannt – welches ein Blutgefäß im Gehirn verschließt. Die Folge ist, dass Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und damit auch Sauerstoff, Zucker und andere wichtige Nährstoffe Teilen des Gehirns nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen. Seit dem Jahr 2015 ist die Wirksamkeit der Wiedereröffnung eines größeren verschlossenen Hirngefäßes mit Hilfe der sogenannten mechanischen Thrombektomie wissenschaftlich nachgewiesen, jedoch nicht in jeder Klinik umsetzbar. „Von der Leiste aus schieben wir Neuroradiologen einen Katheter bis an die Stelle im Gehirns, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Tomandl. Mithilfe minimal-invasiver Techniken kann der Thrombus dann geborgen und über Hohlkatheter abgesaugt werden. Orientierung über die Gefäßlandschaft des Gehirns erhält der Operateur durch die Angiografie, einer Röntgendurchleuchtungstechnik, die nach Gabe von Kontrastmittel die Gefäße sichtbar macht.
„Pro Jahr führen wir derzeit 65 bis 70 Thrombektomien durch“, berichtet Prof. Dr. med. Tomandl. Das Klinikum Christophsbad ist eine von 204 Kliniken in Deutschland, deren Mitarbeiter das lebensrettende Verfahren beherrschen.