"Ein gut erzogener Hund ist kein Zufall", so Nüsser, die in Dreieich (bei Frankfurt am Main) eine mobile Hundeschule betreibt. Eine artgerechte Haltung und Erziehung seien Voraussetzung dafür, dass Mensch und Hund ein harmonisches Leben miteinander führen könnten. Viele Menschen behandeln ihren Hund aber wie ein Kind. Der Hund wird verhätschelt, mit Liebe, Spielzeug und Leckerlis überschüttet. Doch das, was er wirklich benötigt, bekommt er nicht: Regeln und Disziplin!
"Im Gegensatz zu einem Kind sollte ein Hund zur Unselbstständigkeit erzogen werden", erklärt Nüsser. Wichtig sei es, dem Hund gegenüber eine Autoritätsperson darzustellen, ihn zu führen und im Umgang mit ihm stets ruhig, gelassen und diszipliniert zu sein. Strahlt man nicht die nötige Stärke aus, wird der Hund seinem Besitzer nicht zuverlässig gehorchen und ist somit in Reizsituationen (z.B. beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen) nicht mehr kontrollierbar. Ein Hund benötigt Grenzen. Werden ihm keine gesetzt, spiegelt sich das in seinem (Fehl-)Verhalten wieder.
Erst wenn sich der Hund seiner sozialen Sicherheit und Stabilität im Mensch-Hund-Rudel bewusst ist, kann er gelassen und entspannt sein. Dann weiß er, dass sich Herrchen und Frauchen, seine Rudelführer, um alles kümmern. Ein weiterer Vorteil: Ein erzogener Hund genießt wesentlich mehr Freiheiten (z.B. Freilauf) und ist in der Lage, seinen Besitzer überallhin zu begleiten - ohne dabei negativ aufzufallen.