Da Kryptowährungen und Token Sales sowie Token Generation Events zunehmend massentauglich werden, prüfen Regierungen auf der ganzen Welt verschiedene Möglichkeiten zur Regulierung.
Während China und Südkorea vor Kurzem harte Maßnahmen gegen ICOs und Börsen für Kryptowährungen verabschiedet haben, befinden sich einige Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) mittlerweile unter den Vorreitern dieser neuen Technologien.
Dennoch wird sich der Mangel an einheitlichen Regulierungsstandards als Herausforderung für Blockchain-Startups erweisen, die sich entwickeln und florieren wollen.
Da ein Konsens über kleine Vertretungsorgane leichter zu erzielen ist, sind kleinere autonome Gebiete besser geeignet, um die Verbreitung von Krypto- und Blockchain-Unternehmen in den jeweiligen Rechtssystemen zu fördern und schneller voranzutreiben.
Die kantonalen Gesetze der Schweiz ermöglichen z.B. eine schnellere Umsetzung von Gesetzesänderungen, die bessere Preisgabe von Informationen und mehr Transparenz.
Die Schweiz hat sich zur europäischen Drehscheibe für die Verbreitung von Kryptowährungen und Blockchain entwickelt.
Hinter diesen Bestrebungen steht die „Crypto Valley Association“, eine Non-Profit-Organisation, die sich der Forschung und Entwicklung von Blockchain-Technologien verschrieben hat. Die Organisation hat sich angesichts des kürzlichen Verbots digitaler Börsengänge in China zudem mit der Entwicklung eines Verhaltenskodex für ICOs befasst.
Der Verhaltenskodex legt eine Reihe klarer Vorschriften für Unternehmen dar, die Token-Crowdsales planen. Hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit solcher Crowdsales bietet der Kodex klare und flexible Regelungen.
Die Stadt Zug wurde zwischenzeitlich aufgrund der zahlreichen Blockchain-Startups, die sich hier niedergelassen haben, mit dem Spitznamen „Crypto Valley“ versehen. Die Schweiz gilt im Übrigen als besonders fruchtbarer Boden für Unternehmen mit Fokus auf Blockchain und digitalen Währungen.
Estland hat sich ebenfalls als äußerst offen für die Blockchain-Technologie erwiesen. Erst kürzlich bekundete das Land sein Interesse, selbst eine nationale Kryptowährung zu erstellen, die innerhalb der Landesgrenzen verwendet werden soll. Würde dies tatsächlich umgesetzt, wäre es bis dato einer der bedeutendsten Meilensteine für die Kryptowährungen.
Zusätzlich verfassten Mitarbeiter der finnischen Zentralbank jüngst einen Aufsatz, in dem sie die hervorragenden Eigenschaften von Bitcoin beschrieben.
Obwohl Bitcoin gemessen am Handelsvolumen die größte Kryptowährung weltweit ist, gestaltet sich seine führende Stellung in der Gruppe der digitalen Währungen nicht wie ein herkömmliches Monopol aus der Wirtschaft.
Die finnischen Zentralbanker behaupten sogar, dass aufgrund der dezentralisierten Infrastruktur keine Regulierung von Bitcoin durch die Regierung nötig sei.
Ein interessanter Standpunkt, verglichen mit anderen europäischen Ländern, die sich für die Entwicklung einer Regierungspolitik im Umgang mit digitalen Währungen ausgesprochen haben.
Im Gegensatz dazu sind andere Länder möglicherweise der Meinung, dass die Blockchain-Technologie noch nicht ausreichend entwickelt oder bisher keine ausreichende Forschung betrieben wurde, als dass eine Regulierung nötig wäre.
Nichtsdestotrotz wird die Blockchain-Technologie künftig weitaus massentauglicher als erwartet sein.
Einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge nehmen derzeit mehr als 90 Zentralbanken weltweit an Diskussionen über Blockchain teil. Insgesamt 80% dieser Banken dürften bis Ende des Jahres Projekte für die Einführung digitaler Hauptbücher beginnen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich ebenfalls positiv über die mögliche Verwendung von Blockchain und Kryptowährungen geäußert. Die Bereitschaft des IWF, diese Technologie stärker unter die Lupe zu nehmen, bedeutet, dass in den betroffenen Rechtssystemen in naher Zukunft Regulierungsmaßnahmen wahrscheinlich sind.
Das Interesse des EWR an einer möglichen Regulierung von Blockchain ist vielversprechend für Blockchain-Startups, die in den entsprechenden Ländern Geschäfte machen wollen.
Dennoch wird es sich als schwierig erweisen, einen Konsens zu einer bisher nicht weiträumig genutzten Technologie zu erreichen. Die betroffenen Länder werden politische Maßnahmen ergreifen müssen, die langfristig die nötige Flexibilität ermöglichen. All die Länder, die dazu in der Lage sind, werden jedoch trotz dieser Herausforderungen beträchtliche wirtschaftliche Erfolge ernten.
CLLB Rechtsanwälte berät bereits diverse Startups und Unternehmen zu den Themenkreisen Bitcoins und Blockchain und verfolgt die weitere Entwicklung vor Allem auch in rechtlicher Hinsicht weiter.