"Damit sorgen wir endlich für mehr verbraucherfreundliche Transparenz", sagt Hengstenberg.
Kostenloses Heizgutachten bewertet Heiznebenkosten
Im zweiten Schritt kann auf www.heizspiegel.de ein kostenloses Heizgutachten bestellt werden. Es nimmt den energetischen Zustand der Wohnung oder des Gebäudes unter die Lupe und analysiert die Heizkostenabrechnung und die darin enthaltenden Heiznebenkosten. Dazu gehören die Kosten für den Messdienst und die Ausgaben für den Betriebsstrom sowie die Wartung der Heizung. Außerdem können Mieter gratis bei co2online einen Musterbrief herunterladen. Damit können sie den Vermieter auffordern, den Messdienstleister zu wechseln oder günstigere Konditionen auszuhandeln.
Mieter zahlen jährlich 195 Millionen Euro unnötig zu viel
Bei 15 Millionen Mietwohnungen mit Zentralheizung werden so in Deutschland jährlich 195 Millionen Euro für Messdienstleisterkosten zu viel gezahlt. "Dass Mieter für eine identische Dienstleistung bis zu 70 Prozent mehr bezahlen als andere, ist schlicht nicht nachvollziehbar", sagt Hengstenberg. Schuld daran sind intransparente Marktverhältnisse und Versäumnisse der Hausverwaltungen. "Viele nehmen ihren Messdienst als gottgegeben hin. Sie wissen offensichtlich gar nicht, dass es verschiedene Anbieter gibt und verlängern bestehende Verträge unbesehen", ergänzt Dietmar Wall, Rechtsexperte des Deutschen Mieterbundes. Die Infografik von co2online zeigt eine aktuelle Messdienstleister-Rangliste: Große Firmen wie Ista und Techem gehören demnach zu den teuersten Anbietern. Sie liegen mit ihren Gebühren um 24 beziehungsweise 18 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Über die Heizspiegelkampagne
Die Heizspiegelkampagne (www.heizspiegel.de) wird von der gemeinnützigen co2online GmbH initiiert und vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert. Bisher haben 35.000 Mieter und Haus-eigentümer Heizgutachten bezogen. Für die größte Migrantengruppe Deutschlands gibt es die Heizgutachten auch in türkischer Sprache.