Beeindruckender Lebenslauf, abgeschlossenes Studium, mehrjährige Berufserfahrung, exzellente Referenzen und Arbeitszeugnisse - beste Voraussetzungen für beruflichen Erfolg. Oder?
"Die Realität sieht anders aus", sagen die beiden Buchautoren Carolin und Heiko Lüdemann. Immer öfter flattern Bewerbern Absagen wegen Überqualifizierung ins Haus. Das Problem ist schnell erklärt: Statt in Anschreiben und Lebenslauf auf die speziellen Anforderungen der Stelle einzugehen, werden wahllos diverse fachliche Kenntnisse und soziale Kompetenzen aufgelistet. Die Hoffnung der Bewerber dabei ist: Je mehr Qualifikationen aufgezählt werden, umso wahrscheinlicher passt man auch auf den Job. Wer schon länger auf Stellensuche ist, bewirbt sich auch auf Angebote unterhalb des eigenen Könnens und der bisherigen Position - und wirft sich durch seine Überqualifikation so ungewollt aus dem Wettbewerb.
Die meisten Unternehmen möchten nicht in einen Bewerber bzw. Mitarbeiter investieren, der die vakante Stelle als Not- oder Übergangslösung sieht und sich alsbald auf die Suche nach etwas Besserem machen wird.
Der Rat der beiden Bewerbungsexperten lautet daher: "Jobsuchende sollten keine zu tiefen Sprünge machen und ihre Zeit besser in die Erstellung individueller Bewerbungsunterlagen für einen passgenauen Job investieren. Anderenfalls laufen sie Gefahr, dass ihre Bewerbung unglaubwürdig erscheint und dank Überqualifikation abgelehnt wird."
Wer aber tatsächlich dauerhaft einen weniger anspruchsvollen Job ausüben möchte, der muss seinen Wechsel überzeugend und glaubhaft begründen können. Es gilt, dem Unternehmen die Angst zu nehmen, ein Besserwisser oder Unruhestifter zu sein oder alsbald am Stuhl des zukünftigen Vorgesetzten zu sägen.
Hinweis:
Carolin und Heiko Lüdemann von CoachAcademy sind Autoren der Buchreihe "Besser bewerben" des Redline-Wirtschaftsverlages. Bisher erschienen sind die drei Titel "Bewerben nach der Kündigung", "Berufserfahrung als Chance" und "Leistungstests souverän meistern".