Der gegenwärtige Einfluss der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) auf die medikamentöse Therapieauswahl der niedergelassenen Ärzte wird insgesamt als groß mit einem Durchschnittswert von 2,0 (Skala: 1=sehr großen Einfluss und 6=sehr geringen Einfluss) eingestuft, von über einem Drittel der Ärzte sogar als sehr groß.
Offensichtlich erleben und bewerten die Hausärzte die Entwicklungen der letzten Jahre (u.a. wohl auch durch die Rabattverträge und das AMNOG) als deutliche Einflussnahme auf ihre Therapiefreiheit und die medikamentösen Auswahlmöglichkeiten.
Die Indikationen Herz-Kreislauf und Diabetes Mellitus werden als die beiden zentralen Krankheitsbilder genannt, bei denen sich aktuell der Einfluss der GKV auf die medikamentöse Therapie in der Hausarztpraxis am stärksten bemerkbar macht.
Nur 3% aller 122 Befragten sieht keinen Einfluss auf die medikamentöse Therapie bei bestimmten Krankheitsbildern.
25% der befragten Hausärzte gehen davon aus, dass sich auch in den nächsten 5 Jahren der Einfluss der GKV auf die medikamentöse Therapie bei allen Krankheitsbildern auswirken wird. Einen geringeren Einfluss auf die Therapie in den nächsten Jahren sehen die Hausärzte bei seltenen Erkrankungen ("Orphan Diseases") und bei akuten Erkrankungen, die nur eine kurzfristige Therapiedauer benötigen.
Die Arbeit der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland wird von den Ärzten als mäßig befriedigend mit einer Durchschnittsnote von 3,8 (Skala: 1= sehr positiv und 6=sehr negativ) eingestuft. Offenbar gibt es eine ausgeprägte Unzufriedenheit der Hausärzte mit der gegenwärtigen Arbeit der Krankenkassen. Die Befragung zeigt auch, je jünger die Ärzte sind, desto ausgeprägter ist die Unzufriedenheit mit der bisherigen Arbeit der GKV.
Die Techniker Krankenkasse (TK) setzt sich nach Ansicht der Ärzte am stärksten für die Ärzteschaft ein: 45% der Ärztestimmen (bei möglicher Zweifachnennung) votierten für die TK, an zweiter Stelle folgen die AOK (30%) und an dritter Stelle die BARMER GEK (22%).
An der Online-Arztbefragung (n= 122 Hausärzte), nahmen Ärzte mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren teil, die durchschnittlich seit 19 Jahren in Ihrem Fachgebiet, Allgemeinmediziner, praktischer Arzt/Internist tätig sind.
Die Umfrageergebnisse bilden den Auftakt der Zusammenarbeit zweier sich ergänzender Expertisen: IMIG, der Spezialist für gesundheitspolitische Fragen und coliquio, dem deutschen Ärztenetzwerk mit einmaliger Expertise im Arztbereich.
Über IMIG:
Das Institut für Marktforschung im Gesundheitswesen aus München ist ein unabhängiges, auf den medizinischen Bereich spezialisiertes, privates Marktforschungsinstitut. IMIG beschäftigt sich mit medizinischen und gesundheitspolitischen Themen auf Basis von qualitativen und quantitativen Markforschungsprojekten. Neben langjährigen Erfahrungen zu arzneimittelbezogenen Themen bei den zentralen Zielgruppen (Ärzten, Apothekern, Patienten...) gehört IMIG in Deutschland zu den wenigen Marktforschungsunternehmen, die über regelmäßige gesundheitspolitische Befragungen (u.a. bei Krankenkassen, KVen, Selbsthilfegruppen) einen mittlerweile unverzichtbaren und aktuellen Einblick in diesen immer wichtiger werdenden Bereich des Gesundheitswesens bekommen hat.