Meine Herren, die CompeDent hat im vergangenen Jahr ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Was waren Ihre damaligen bzw. sind Ihre heutigen Ziele?
Zahn: Uns ging es von Anfang an um den partnerschaftlichen Austausch untereinander und darum, unseren Praxiskunden zukunftssichere Leistungen anbieten zu können. Die Zahnärzte standen und stehen nach wie vor in unserem Fokus. Sie wollen wir im Praxisalltag unterstützen, um sie aus der Breite des zahnmedizinischen Angebots herauszuheben und ihnen zu helfen, in eine langfristig bessere Wettbewerbsposition zu kommen – zum wirtschaftlichen Nutzen aller Beteiligten.
Lagaris: Die Fertigung von qualitativ hochwertigem Zahnersatz reicht heute nicht mehr aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Das wird – zurecht – vorausgesetzt. Der Zahnarzt bekommt viel mehr von uns als nur zahntechnische Qualität; er bekommt einen auf ihn persönlich zugeschnittenen Service und einen engagierten Laborpartner – und das seit 20 Jahren!
Kluthe: Gleichzeitig bietet uns der Verbund natürlich auch das, was wir selber brauchen. Wir inspirieren und informieren uns gegenseitig, profitieren von gemeinsamen Serviceleistungen, Marketingaktivitäten sowie Weiterbildungs- und Einkaufsmöglichkeiten und lernen dabei vom jeweils Besten aus der Gruppe.
Mal ehrlich: Wie funktioniert eine „gruppenorientierte Eigenständigkeit“?
Wojcicki: Indem wir weit genug auseinander arbeiten, aber sehr nah miteinander umgehen. Das heißt: Unsere Marktgebiete haben keine Überschneidungen. Da wir jedoch gemeinsame Interessen und Zielvorstellungen haben, können wir uns offen und ohne Konkurrenzgedanken austauschen. Wir sind als überregionale Gruppe stark, aber auch als regionale Einzellabore, die die Zahnärzte vor Ort unterstützen.
Worin sehen Sie die Hauptvorteile für Zahnarztpraxen bei einer Zusammenarbeit mit Ihnen?
Camp: Wir bieten dem Zahnarzt genau das an, was er braucht, um erfolgreich zu sein: einen exklusiven Service, der ihm den Praxisalltag erleichtert, zusätzliche Leistungen, auf die er sich verlassen kann, moderne Tools, die die Patientenkommunikation verbessern, Technologien, die ihm mehr Effizienz und Präzision bringen...
Zahn: Aus diesem Grund heißt das Markenversprechen von CompeDent auch seit einigen Jahren „Exakt was ich brauche“. Unsere vier Netzwerkvorteile „Ergänzung Chairside“, „Persönlich verstanden“, „365 Grad Zukunftssicherheit“ und „Intelligent verzahnt“ liefern exakt die Antworten auf diese Frage. Unter diesen Erfolgsmodulen fasst jedes Mitgliedslabor neben der klassischen Zahntechnik seinen speziellen Mehrwert für den Zahnarzt zusammen.
Haben Sie ein Beispiel für diesen besonderen Mehrwert, den Sie den Praxen bieten?
Kluthe: Ob neuer Werkstoff, 3D-Druck oder ein bestimmter Intraoralscanner: Wenn ein Zahnarzt etwas wissen möchte, das ich ihm nicht sofort beantworten kann, erhält er die Antwort meist kurze Zeit später; denn in der Gruppe gibt es immer jemanden, der weiterhelfen kann.
Zahn: Wir haben kürzlich einen Datensatz bekommen, den wir nicht öffnen konnten. Dank der Hilfe eines Mitgliedslabors haben wir das Problem schnell gelöst. Auch wenn irgendwo ein Gerät ausfällt, findet sich garantiert jemand, der schnell und unkompliziert aushilft. Es ist so, als hätten wir ein permanentes Back-Office. In diesem Sinne ist die CompeDent nichts Abstraktes, sondern gelebtes Netzwerk.
Camp: Ein weiteres Beispiel ist sicher auch unsere PraxisPlus-App für die Patientenberatung, die nur unseren Partnerpraxen zur Verfügung steht.
Entscheidende Faktoren für einen langfristigen Erfolg sind Service, Stabilität und Kundennähe. Wie wird dies bei Ihnen umgesetzt?
Zahn: Als Gruppe mit 28 Mitgliedslaboren und 950 Mitarbeitern sind wir groß genug, um mit kombinierter Stärke langfristig unabhängig und zukunftsorientiert agieren zu können. Als regionales Kompetenzlabor sind wir wiederum klein genug, um den Zahnärzten einen persönlichen, flexiblen Kundenservice vor Ort anbieten zu können.
Kluthe: Unsere Betriebe sind alle inhabergeführt. Meist sind es Familienunternehmen, die es schon seit vielen Jahrzehnten gibt. Das bedeutet sowohl für Zahnärzte und Patienten als auch für unsere Zahntechniker Stabilität, Sicherheit und Zuverlässigkeit. So steht hinter einem Senior-Laborchef meist schon die nächste Generation. Der Zahnarzt kann sich also sicher sein, dass wir auch in Zukunft für ihn und seine Patienten da sein werden.
Wojcicki: Als mittelständische Betriebe mit durchschnittlich etwa 30 Mitarbeitern haben wir zudem kurze Entscheidungswege und flache Hierarchien. Wir leben den Gemeinschaftsgedanken nicht nur nach außen, sondern auch nach innen.
Sehen Sie sich im wachsenden Markt der digitalen Zahnheilkunde gut platziert?
Camp: Ja. Wir haben seit vielen Jahren eine Projektgruppe, die sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt, die Geräte ausprobiert und miteinander vergleicht und die ihre Erkenntnisse an alle Mitgliedslabore weitergibt. Dadurch sind wir stets auf dem neuesten Stand der Technik.
Lagaris: Wir gehen davon aus, dass der digital gefertigte Zahnersatzanteil mittelfristig im Schnitt bis zu drei Viertel ausmachen wird. In einem CompeDent-Labor wird heute bereits durchschnittlich die Hälfte der Leistung digital erwirtschaftet. Der Rest wird Handwerkskunst bleiben, für die zahntechnisches Können, langjährige Erfahrung, persönliche Kreativität und Leidenschaft, aber auch Ethik und Fingerspitzengefühl unabdingbar sind.
Kluthe: Unser Ziel für die Zukunft lautet daher, die digitale Karte weiter auszuspielen und die digitale Vernetzung voranzutreiben. Wir möchten die Marke CompeDent noch mehr im Markt verankern und uns als industrieunabhängige Experten im Bereich der Digitalisierung etablieren.