Auch die Lebenszykluskosten, die auf den ILM-Konferenzen in 2005 und 2006 im Mittelpunkt standen, sollen erneut diskutiert werden. „Die Bau- und Immobilienwirtschaft hat ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft“, sagt Henner Mahlstedt, Mitglied des Programmkomitees und Vorsitzender von HOCHTIEF Construction und weiß: „Die Betrachtung der Lebenszykluskosten wird deshalb immer wichtiger.“ So hat Prof. Uwe Rotermund seinem Vortrag gleich einen prägnanten Titel verpasst: „Architektur und Lebenszykluskosten – es beginnt im Architekturwettbewerb“, ist sich der Wissenschaftler sicher, der an der FH Münster den Stiftungslehrstuhl „Nutzungskosten im Immobilien Lebenszyklus Management“ aufbaut.
Wie können Renditerisiken minimiert werden, welche Ansätze zur Wertoptimierung von Büroimmobilien Portfolios sind erfolgreich? Zwei weitere Fragen von vielen, die am 29. November behandelt werden. Um die Notwendigkeit von durchgängigen Prozessen für die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb von Immobilien geht es darüber hinaus in einem Beitrag der ECE Projektmanagement. Die Hamburger haben in ihrem eigenen Unternehmen viel bewegt und werden in ihrem Vortrag das Verbesserungspotenzial für unternehmensübergreifende, gemeinsame Prozessoptimierungen aufzeigen. Denn dafür müssen sich alle Unternehmen, die in einem Projekt oder Objekt arbeiten, gemeinsam verbessern. Und so zeigt auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bilfinger Berger AG – Hochbau, Dr. Matthias Jacob, den erfolgreichen Weg zu einer bau- und betriebskostenoptimierten Immobilie auf.
Besondere Bedeutung spielt das Thema Nachhaltigkeit, das sich wie ein roter Faden durch die Konferenz ziehen wird. Warum? „Themen wie Energieeffizienz oder CO2-Reduzierung werden immer relevanter“, erläutert Martin Reents, Vorstand von conject und Mitglied im Programmkomitee. Er fügt hinzu: „Die Öffentlichkeit will nicht nur wissen, warum es Sinn macht, Gebäude energieeffizient und nachhaltig zu bauen, sondern auch, ob es sich für den einzelnen Häuslebauer auch lohnt, viel Geld in seine Immobilie zu stecken.“ Zudem wird ab 2008 der Energieausweis zur Pflicht. Ebenfalls ein Thema der Konferenz, denn auch die Anforderungen für Investoren bei Neu- oder Umbaumaßnahmen werden beschrieben.
Besondere Beachtung wird auch der Vortrag von Dr. Andreas Radmacher finden. Der Vertriebsvorstand von RWE Energy beschäftigt sich mit dem Klimawandel und wird die gemeinsamen Herausforderungen für die Energie- und Immobilienwirtschaft herausarbeiten.
RWE ist einer von vier Mitveranstaltern der 3. ILM-Konferenz, die 2005 von conject ins Leben gerufen wurde. In der Mitveranstalterrolle sind zudem HOCHTIEF, IKB und WRW. Gleich fünf Verbände engagieren sich, neun Medienpartner sind an Bord, weitere sechs Unternehmen helfen mit, die Konferenz auch 2007 wieder zu einer Drehscheibe der Diskussion zu machen, darunter die DeTeImmobilien. Erwartet werden rund 600 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Hochschulen.
Aber nicht nur die Diskussion des Klimawandels wird spannend werden – Zündstoff beinhaltet auch die Diskussion von Exit-Strategien. Denn muss es wirklich sein, dass das „Ende“ der Immobilie den Eigentümer oftmals völlig unvorbereitet trifft? „Nein“, lautet die klare Antwort von Erkan Güney von der WRW. „Sowohl die technische als auch die ökonomische Nutzungsdauer sind vorhersehbar und damit planbar.“ Güney, vormals bei der Landeshauptstadt Wiesbaden angestellt, wird in seinem Vortrag Strategien für das Management umfangreicher Portfolios bei komplexen Marktverhältnissen präsentieren. Seine These: "Exit-Strategien gewinnen immer zentralere Bedeutung innerhalb der Unternehmensstrategien!"
Für die Öffentliche Hand werden vor allem die Vortragsreihen „Moderne Wohnungswirtschaft“ und „Immobilienmanagement im Spannungsfeld von Wettbewerbsfähigkeit und Renditeerwartungen“ von hohem Interesse sein. „Privatwirtschaftliches Management kommunaler Immobilien im Land Berlin“ heißt ein Thema. Am Beispiel der Bundeshauptstadt wird erläutert, wie das Management landeseigener Liegenschaften sinnvoll zu unterstützen ist, um sowohl kaufmännische Prozesse als auch komplexe Facility Management-Abläufe abzubilden.
Besondere Spannung gilt stets dem Abschluss der ILM-Konferenzen. Dieses Jahr tritt Dr. Volker Hauff in die Fußstapfen der Vorjahresredner Prof. Kurt Biedenkopf und Prof. Klaus Töpfer. Der ehemalige Bundesminister für Forschung, Technologie und Verkehr hat in diesem Jahr die herausfordernde Aufgabe, die gesamte Konferenz in einem einstündigen Redebeitrag zusammenzufassen. Dazu hat er seinem Beitrag bereits einen klaren Titel gegeben: „Unterm Strich: Nachhaltigkeit zählt – Veränderung und Verantwortung in der Immobilienbranche“. Volker Hauff möchte die Konferenz gern zur Förderung des gesellschaftlichen Dialogs zur Nachhaltigkeit nutzen.
Weitere Informationen zur Konferenz unter www.ilmkonferenz.com.