Besonders beliebt war wie auch zuletzt der Bereich "Now! Design à vivre": Hier zeigte die junge Designer-Generation ihre Ideen, die von vielen Experimenten bei der Materialverwendung, Nutzung und Kombination gekennzeichnet waren. Überhaupt ist die Mischung verschiedener Stile im Jahr 2014 angesagt in der Designwelt.
Volle Abwechslung: Das Rahmenprogramm
Verschiedene Ausstellungen im Rahmenprogramm begleiteten die eigentliche Messe - von abstrakter Kunst bis hin zu Landschaftsfotografie fand hier wohl fast jeder Mensch mit ästhetischem Bewusstsein etwas Interessantes. Schon die Betitelung des Programms als "Elsewhere" ("Anderswo") machte neugierig auf fremde Welten.
Da passt es ins Bild, dass die "M&O", wie sie von vielen Besuchern und Fans genannt wird, vom 10. bis 13. März erstmals eine Messe in Asien veranstaltet. Singapur soll dem Pariser Vorbild folgen und zur Institution des Möbel- und Interior Designs der östlichen Hemisphäre werden. Die Chancen stehen nicht schlecht: Mehr als 2500 Aussteller haben ihre Teilnahme bis Ende Januar bereits zugesagt.
Bei aller internationalen Relevanz: Neben vielen weltweit tätigen Herstellern standen auf der Pariser Maison & Objet im Frühjahr 2014 natürlich insbesondere die heimischen Marken wie Bacsac, Domestic, Lexon, Moustache, Petite Friture und YPLFL im Fokus.
Maison & Objet Designer of the year: Tom Dixon
Auch auf der Pariser Frühjahrsmesse wird ein großer Preis verliehen: 2014 wurde der Brite Tom Dixon auserkoren, zukünftig den Titel "Maison & Objet Designer of the year" zu tragen. Das muss gefeiert werden - praktischerweise hat Dixon auf der Pariser Messe gerade sein neues Bar-Set vorgestellt.
Tom Dixon ist bekannt für seine Liebe zu Metall. Mit seinem Lieblingsmaterial realisiert der Sohn einer französisch-lettischen Mutter und eines englischen Vaters Möbel aller Art - und am liebsten Leuchten. Aber auch ein Restaurant für den Starkoch Jamie Oliver, ein Hotel und eine Kleidungskollektion für Adidas hat Tom Dixon bereits entworfen - Zeit, dem vielseitigen Designer größere Ehren zuteil werden zu lassen.
Viele Ideen und ein ungewöhnlicher Werdegang
Bereits in jungen Jahren brachte sich Tom Dixon in Eigenregie Metallverarbeitung bei und begann, erste Möbel zu bauen. Nach eigener Aussage wollte er seine Entwürfe vor allem produzieren und verkaufen - erst andere Menschen machten ihm klar, dass er wohl ein Designer sei. Und so kam eins zum anderen in Dixons ungewöhnlichem Werdegang: In den 80er-Jahren folgte der Durchbruch mit seinem S-Chair für die italienische Designschmiede Cappellini. Nachdem der Brite schließlich lange Zeit beim Label Habitat unterkam und dort bis 2008 als Creative Director arbeitete, widmet er sich heute ganz und gar seiner eigenen, nach ihm selbst benannten Firma Tom Dixon.
Nachdem bereits die bekanntesten Museen der Welt, darunter das Victoria and Albert Museum, das Museum of Modern Art und das Centre Georges Pompidou diverse Objekte von Dixon ausstellen, kann sich der Designer nun über die nächste Auszeichnung freuen. In ihrer Begründung hebt die Maison & Objet besonders die autodidaktischen Fähigkeiten und die Passion des Tausendsassas hervor. Designs von Tom Dixon beinhalten "ein ganzes Universum intensiv-unterschiedlicher und ungewöhnlicher Erfahrungen", so die Jury.
Da ist es kein Wunder, dass der Brite seine Inspiration am liebsten aus Situationen zieht, in denen er sich nicht wohlfühlt - denn nur wo Ungewohntes geschieht, können neue Ideen entstehen. Was darf man also in der Zukunft von Tom Dixon erwarten? Vor allem wohl das Unerwartete: Als nächstes kommen ein Buch und ein Parfum aus dem Hause Dixon. Allzu wohl fühlt sich der M&O-Designer des Jahres 2014 in seiner derzeitigen Rolle glücklicherweise wohl noch nicht.