Als erste laufende Projekte des IEGUS nannte die Institutsleiterin:
- Mitarbeit an der Erstellung eines Europäischen Leitfadens Prävention und betrieblicher Gesundheitsschutz für Arbeitnehmer im Gesundheitswesen, ein EU-Projekt innerhalb des Rahmenprogramms PROGRESS. Projektpartner von IEGUS sind die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (federführend) und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege BGW. Unterstützt wird das Projekt von der BAD GmbH (Berufsgenossenschaftlicher Arbeitsmedizinischer und Sicherheitstechnischer Dienst) und vom Deutschen Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser.
Der Leitfaden wird dabei die vier Risikogruppen Biologische Risiken, Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychosoziale Risiken sowie chemische Risiken erfassen. Er wird den gegenwärtigen Stand des Wissens zur Prävention dieser Risken leicht verständlich und anschaulich aufbereiten und auf praktikable Instrumente zur Erfassung der Risiken, der Risikoexposition und der Umsetzung von praxisbezogenen Maßnahmen verweisen. Best-practice-Beispiele aus verschiedenen europäischen Ländern runden die Informationen ab. Nach einer Projektlaufzeit von 12 Monaten wird der Leitfaden im Juni 2009 vorliegen.
- In Kooperation mit der School of Management der Erasmus Universität Rotterdam führt das IEGUS Institut derzeit eine Studie durch, die dem Thema "Effizienz von Organisationsstrukturen im Krankenhaus" zuzuordnen ist und die Auswirkungen des Führungsstils von Managern und leitenden Angestellten untersucht. "Studienergebnisse in US-amerikanischen Krankenhäusern legen nahe, dass ein respektvoller Umgang mit Mitarbeitern erheblich dazu beitragen kann, den wirtschaftlichen Erfolg der ganzen Einrichtung deutlich zu steigern. Auch das Image eines Krankenhauses lässt sich mittels eines veränderten Führungsstils verbessern - in Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein deutlicher Wettbewerbsvorteil", sagte Braeseke. IEGUS und die Rotterdam School of Management wollen feststellen, inwieweit in deutschen Krankenhäusern ähnliche Konstellationen vorhanden sind und welche Schlussfolgerungen hinsichtlich der Überführung dieser Erkenntnisse in die Managementpraxis gezogen werden können.