- "Talsohle in Erstausrüstung und Ersatzgeschäft durchschritten"
- Weltweite Nachfrage nach Winterreifen "überaus stark"
- Marktanteil bei Fahrzeugherstellern in Europa jenseits von 30 Prozent ausgebaut
- Rohstoff-Preisentwicklung belastet Reifen-Divisionen stark
- BRIC-Staaten spielen Schlüsselrolle bei Wachstumschancen
Der führende europäische Reifenhersteller Continental hat im letzten Jahr eindrucksvoll die Krise der Automobil-Zulieferindustrie hinter sich gelassen. Zum Konzern-Umsatz von mindestens 25,5 Mrd. Euro (2009: 20 Mrd. Euro) hat auch die gute Entwicklung der Pkw-Reifen-Division beigetragen: Die Nachfrage der Autofahrer nach Winterreifen war weltweit "überaus stark", fasste Nikolai Setzer, Vorstand der Continental-Division Pkw-Reifen, das letzte Jahr für Continental zusammen. Im Jahr 2010 konnte Continental weltweit erstmals mehr als 20 Millionen Winterreifen absetzen. Zusätzliches Marktpotenzial erwartet Continental zum einen aus dem steigenden Sicherheitsbewusstsein der Autofahrer und zum anderen durch weitere Länder, die eine Winterreifenpflicht einführen werden. Bei den Aufträgen der Pkw-Hersteller hat Continental ebenfalls zugelegt und den Marktanteil jenseits von 30 Prozent weiter ausgebaut. Auch weltweit konnten die Reifenver-käufe an die Pkw-Hersteller im Vergleich zum Vorjahr "deutlich" erhöht werden. Die explo-sive Preisentwicklung von für die Reifenproduktion wichtigen Rohstoffpreisen, wie zum Beispiel Natur-Kautschuk und Öl, haben die Rubber Group von Continental dagegen 2010 mit Zusatzkosten in Höhe von insgesamt rund 480 Millionen Euro sehr stark belastet. Eine Preiserhöhung für alle Sommerreifen von durchschnittlich fünf Prozent hatte Continental bereits mit Wirkung zum 1. Januar 2011 vorgenommen, weitere Preiserhöhungen werden folgen müssen, um zumindest Teile der stark steigenden Kosten kompensieren zu können.
"Die Erfolge des letzten Jahres zeigen, dass wir die Talsohle durchschritten haben", kom-mentiert Setzer. "Wir werden uns auch in Zukunft darauf konzentrieren, Marktpotenziale auf der Basis von führenden Technologien und Produkten zu erschließen und wollen unsere Marktposition kontinuierlich ausbauen." Die bewährte Mehr-Marken-Strategie wird konse-quent fortgesetzt, neue Produkte sollen ebenso zum Wachstum beitragen wie neue Werke und die Erweiterung bestehender Kapazitäten. Mit dem ContiSportContact 5 P haben die Hannoveraner seit dem letzten Jahr einen UHP-Sportreifen im Handel, der im Ersatzgeschäft sowie in der Erstausrüstung an Supersportwagen und im Tuning-Bereich sehr erfolgreich ist. Mit dem ContiForceContact ist jetzt auch ein Rennsport-Reifen mit Straßenzulassung im Handel. Zwei weitere neue Reifenmodelle, der ContiEcoContact 5 mit deutlich verringertem Rollwiderstand und der ContiSportContact 5 für kräftig motorisierte Pkw, unterstreichen die beeindruckende Produktoffensive des europäischen Marktführers Continental.
Bei den Plänen für die weltweite Expansion sieht Setzer in Brasilien, Russland und China hohes Potential für überproportionales Wachstum. Das neu eröffnete Reifenwerk in Hefei, China, hat die Produktion aufgenommen, wird langfristig die Abhängigkeit von Importen abbauen helfen und Reifen für den sprunghaft wachsenden chinesischen Markt liefern, wo heute bereits mehr als eine Million Continental-Reifen verkauft werden. Auch in Südamerika soll der Standort im brasilianischen Camaçari, an dem im Jahr 2010 rund 4,7 Mio. Pkw-Reifen gefertigt wurden, aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage weiter ausgebaut werden. In Russland plant Continental den Aufbau einer neuen Produktionsstätte, über die Höhe der Investitionen und den genauen Standort soll in 2011 final entschieden werden.
Detaillierte Geschäftszahlen der Division Pkw-Reifen für das Jahr 2010 werden im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Continental AG am 3. März 2011 bekannt gegeben.