- Der Reifen- und Kautschukspezialist aus Hannover hat sich zum führenden internationalen Automobilzulieferer weiterentwickelt
- Continental beschäftigt aktuell rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehr als 190 Standorten weltweit
Der internationale Automobilzulieferer Continental feiert am 8. Oktober sein 140-jähriges Firmenjubiläum: Das 1871 gegründete Unternehmen mit Sitz in Hannover hat sich insbesondere im vergangenen Jahrzehnt vom reinen Reifen- und Kautschukspezialisten zu einem der weltweit führenden und international agierenden Automobilzulieferer entwickelt. "Wir stehen unseren Kunden und Geschäftspartnern in aller Welt als kompetenter und verlässlicher Partner zur Seite und gestalten gleichzeitig die heutigen Megatrends der Automobilindustrie Sicherheit, Information, Umwelt und erschwingliche Fahrzeuge maßgeblich mit", sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart. "Unsere rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit bilden die Basis, um unsere Strategie profitablen Wachstums erfolgreich verfolgen zu können. Hinzu kommen langjährige Erfahrung, Innovationskraft, die stetig voranschreitende Internationalisierung sowie unser breit aufgestelltes Produktportfolio in unterschiedlichen Geschäftsfeldern."
Continental wurde am 8. Oktober 1871 als "Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie" als Aktiengesellschaft von neun in Hannover, Deutschland, ansässigen Bankiers und Industriellen gegründet. Das Grundkapital von damals rund 300.000 Talern entspricht einem heutigen Kaufkraftäquivalent von etwa 6,3 Millionen Euro. Im Stammwerk Hannover produzierten die rund 200 Beschäftigten damals unter anderem Weichgummiwaren wie Wärmflaschen, Spielzeugpuppen, gummierte Stoffe und Massivbereifungen für Kutschen und Fahrräder. Der Umsatz betrug in den 1880er Jahren rund 3,3 Millionen Mark. Dies entspricht einem heutigen Kaufkraftäquivalent von etwa 21,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2010 setzte der Continental-Konzern weltweit 26 Milliarden Euro um. In diesem Jahr werden mindestens 29,5 Milliarden Euro Umsatz angestrebt.
Ende der 1920er Jahre schlossen sich bedeutende Betriebe der deutschen Kautschukindustrie zur "Continental Gummi-Werke AG" zusammen. Die internationale Ausrichtung des Unternehmens erfolgte erst in den frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als mit dem Erwerb der europäischen Reifenaktivitäten der amerikanischen Uniroyal Inc., der Übernahme des nordamerikanischen Reifenherstellers General Tire, dem Kauf der Mehrheitsanteile der portugiesischen Mabor sowie des tschechischen Reifenherstellers Barum die internationalen Aktivitäten auch über die Grenzen Europas hinaus getragen wurden.
Ende der 1990er Jahre richtete sich der Continental-Konzern strategisch neu aus: Als erster Schritt erfolgte 1998 der Kauf des Bereichs Automotive Brake & Chassis (Teves) von ITT Industries. Im Jahr 2001 erwarb Continental den internationalen Elektronikspezialisten Temic von Daimler. Damit baute der Reifen- und Kautschukspezialist Continental zusätzlich ein zweites Standbein im Automobilzuliefergeschäft auf, um das zyklische Geschäft besser abfedern zu können. Mit dem Kauf des Automobilelektronikgeschäfts von Motorola erweiterte Continental 2006 die Aktivitäten unter anderem um den Bereich Telematik. "Mit der Übernahme der Siemens VDO Automotive AG, der bislang größten Akquisition der Unternehmensgeschichte, rückte Continental in die Top-Liga der Automobilzulieferer weltweit auf. Wir haben damit gleichzeitig die Marktpositionen in Europa, Nordamerika und Asien gestärkt", erläuterte Degenhart.
Von Beginn an verfügt Continental über eine ausgezeichnete Technologiekompetenz. Als erstes Unternehmen weltweit entwickelte Continental Profilreifen für Automobile (1904), die abnehmbare Felge für Tourenwagen (1908) und produzierte als erstes deutsches Unternehmen schlauchlose Reifen (1943). Motoren wurden mit Continental-Schwingmetall (1932), einer speziellen Gummi-Metall-Verbindung, stoß- und lärmdämpfend gelagert.
Bis in die Gegenwart treibt Continental die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und deren Serienreifen voran: Die Elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) wird 1998 als zukunftsweisendes, aktives Sicherheitssystem von Continental in Serie gebracht. In diesem Jahr geht ESC von Continental mit der MK 100® in der vierten Generation in Produktion. Allein in Deutschland sind derzeit über 80 Prozent aller zugelassenen Neufahrzeuge mit ESC-Systemen verschiedener Hersteller ausgestattet. Die Technologien für Hybridantriebe hat Continental bereits seit 1997 im Portfolio. Als erster Hersteller weltweit beginnt Continental 2009 mit der Serienproduktion von Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz in Fahrzeugen mit Hybridantrieb. Im September dieses Jahres startete Continental die Großserienproduktion einer hocheffizienten Synchron-Maschine ohne Komponenten aus Seltenen Erden für ein reines Elektrofahrzeug. Continentals umweltfreundliche Drucktücher, bei deren Herstellung bis zu 70 Prozent weniger CO2-Emissionen entstehen, sind mit dem Preis "Idee des Jahres 2011" ausgezeichnet worden.
Die Innovationskraft von Continental lässt sich jedes Jahr auch durch eine Vielzahl von Erstanmeldungen belegen: 2011 werden in allen Unternehmensbereichen voraussichtlich rund 1.100 Erfindungen zum Patent angemeldet werden.
Aus Anlass des Firmenjubiläums gab es in diesem Jahr bereits diverse individuelle Feste an vielen der mehr als 190 Continental-Standorte weltweit. In Deutschland verwandelte sich zum Beispiel das Betriebsgelände in Regensburg Mitte September für einen Tag in einen Freizeitpark, als beim "W/I/R - Family & Friends Mitarbeitertag" mehrere tausend Mitarbeiter samt Familien und Freunden kamen. Im Foyer der Hauptverwaltung in Hannover gibt es derzeit eine kleine Ausstellung mit Exponaten aus 140 Jahren Continental-Geschichte.