Lastwagen: Brems- und Spurhalteassistent helfen Unfallzahlen zu senken
Allein in Deutschland ist rund jeder vierte der insgesamt 4500 Verkehrstoten jährlich bei einem Unfall mit Nutzfahrzeugen zu beklagen. Eine der häufigsten Unfallursachen ist das Abkommen von der Fahrbahn wegen Übermüdung oder Ablenkung des Fahrers - mit besonders schlimmen Folgen, wenn der schwere Truck in den Gegenverkehr gerät. Solche Unfälle kann das Lane Departure Warning System (LDW) verhindern helfen. Der Spurhalteassistent arbeitet mit einer Kamera, die an der Fahrzeugfront montiert wird und die Straße vor dem Fahrzeug überwacht. Anhand der Straßenbegrenzungen, Mittel- und Seitenlinien erkennt das System, wenn das Fahrzeug unbeabsichtigt die Spur verlässt, und warnt den Fahrer. Solche Systeme schreibt die EU ab dem 1. November 2013 für alle neuen Fahrzeugtypen und ab 1. November 2015 für alle Neuzulassungen vor. Die gleichen Termine gelten auch für den Notbremsassistenten (Emergency Brake Assist, EBA), der Auffahrunfälle vermeiden soll, die heute nahezu die Hälfte des Unfallgeschehens im Lkw-Verkehr ausmachen. Mit seinem Radarsensor der dritten Generation verfügt Continental über die komplette Sensorik und Umfelderkennung, die Basis für diese Sicherheitstechnologie ist. Die Elektronik erkennt, wenn sich der Lkw mit hoher Geschwindigkeit einem stehenden Hindernis nähert oder sich der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug verringert. Das System verringert automatisch die Geschwindigkeit oder leitet eine Notbremsung ein, wenn der Verkehr plötzlich steht.
ESC wird für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge Pflicht
In den letzten Jahren hat ESC für ein erhebliches Sicherheitsplus gesorgt: Der Schleuderschutz korrigiert automatisch Unter- und Übersteuerungen, wenn etwa eine Kurve zu schnell angefahren wurde oder das Fahrzeug droht, bei einem Ausweichmanöver außer Kontrolle zu geraten. Es hilft, das Fahrzeug auf der Strasse zu halten, indem es die gewünschte Fahrtrichtung mit der aktuellen Richtung vergleicht. Divergieren diese, so bremst ESC einzelne Räder ab, drosselt die Motorleistung und bringt so den Wagen wieder auf Wunschkurs.
Die EU schreibt diese Technik nun für neue Fahrzeugtypen ab 1. November 2011 vor, für Neuzulassungen ab 1. November 2014. In den USA muss ab 01. September 2011 jedes Fahrzeug ESC haben. Untersuchungen gehen davon aus, dass allein in den USA jährlich mehr als 10.000 Leben auf diese Weise gerettet werden können. Dementsprechend sehen Experten ESC als wichtigste Sicherheitstechnologie nach dem Sicherheitsgurt. "Bis jetzt liegt die Ausstattungsquote allerdings erst bei 60 Prozent in den USA oder rund 50 Prozent in Europa, in Japan sogar weit darunter", betont Dr. Cramer. 2008 hat Continental mehr als 8 Millionen ESC-Systeme an Erstausrüster ausgeliefert und ist damit einer der Marktführer weltweit.
Kontrollsysteme überwachen den korrekten Reifenluftdruck
Reifendruck-Kontrollsysteme (Tire Pressure Monitoring System, TPMS) helfen gleich bei zwei Zielen: Sie erhöhen die Verkehrssicherheit und senken den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Rund 90 Prozent aller Reifenausfälle werden durch einen schleichenden Plattfuß ausgelöst, der vor allem bei hohen Geschwindigkeiten zu schweren Unfällen führt. Das von Continental entwickelte Kontrollsystem kann für jeden einzelnen Reifen getrennt erkennen, ob der tatsächliche Druck um mehr als zehn Prozent vom Sollwert abweicht und kann dann Alarm schlagen. Fahren mit zu geringem Reifendruck ist nicht nur gefährlich, sondern belastet durch erhöhten Kraftstoffverbrauch auch die Umwelt und erhöht die Betriebskosten. So ließen sich europaweit 3,4 Milliarden Euro Betriebskosten einsparen, wenn alle Fahrzeuge mit korrektem Luftdruck unterwegs wären. Kontrollsysteme sind nun vom 1. November 2012 für neue Fahrzeugtypen und ab 1. November 2014 für Neuzulassungen vorgeschrieben, dies betrifft ausschließlich Personenwagen.