"In modernen Lkw, Bussen oder Transportern werden zwischen verschiedenen elektronischen Komponenten und der Außenwelt kontinuierlich Informationen ausgetauscht. Dies ist eine Grundvoraussetzung für den effizienten und zuverlässigen Betrieb eines Fahrzeugs", erläutert Dr. Michael Ruf, Leiter des Geschäftsbereiches Commercial Vehicles & Aftermarket bei Continental. "Mit Hilfe der Elektronik können die Flotteneinsätze wirtschaftlich disponiert, können Staus und Leerfahrten vermieden und Routen und Verkehrsfluss optimiert werden. So verfolgen wir im Bereich Informationsmanagement unsere Vision "Always On". Informationen werden umfassend gemanagt, Fahrzeugsysteme sind ständig aufnahmebereit und informieren den Fahrer der Fahrsituation entsprechend."
Digitaler Tachograph: Produkte und Lösungen für mehr Effizienz in der Flotte
Für die Vernetzung von Fahrzeug und Umwelt präsentiert Continental auf der IAA zum Beispiel ein breites Portfolio an VDO-Produkten und Services rund um den Digitalen Tachographen DTCO. Über das gesetzlich vorgeschriebene Kontrollgerät zur Erfassung der Lenk- und Ruhezeiten hinaus hat Continental maßgeschneiderte Telematikmodule und zielgruppenorientierte Flottensoftware zu kompletten modularen Lösungen und Dienstleistungen aus einer Hand für ein wirtschaftliches Flottenmanagement optimiert. Von der manuellen Downloadlösung mit Hilfe eines praktischen Datenschlüssels, einer WLAN- oder Mobilfunkverbindung zur automatisierten Datenübertragung bis hin zu Lösungen für Archivierung und Analyse der Fahrer- und Fahrzeugdaten auf dem eigenen Rechner oder auf einem hochsicheren Internet-Server ermöglicht Continental den Fuhrparkbetreibern, ihre Effizienz z.B. durch optimierten Einsatz des Fahrpersonals unter Berücksichtigung der gesetzlich erlaubten Lenk- und Ruhezeiten maßgeblich zu steigern und erleichtert zudem den Arbeitsalltag von Fahrern und Flottenmanagern. Parallel zur technischen Entwicklung des digitalen Tachographen hat Continental rund um das Produkt ein engmaschiges Netz an Service und Dienstleistung geknüpft. Die Mehrzahl der rund 7.000 VDO-Partnerwerkstätten in Europa wurde deshalb gezielt weitergebildet und autorisiert. Diese Vertragswerkstätten stehen den Fuhrparkbetreibern für die Installation, Kalibrierung und periodische Prüfung des DTCO in der Nähe des Kunden zur Verfügung.
"Simplify your Drive": Automatisch das richtige Profil
Ein Paradebeispiel für die Vernetzung von Fahrzeug und Fahrer ist das wegweisende Simplify your Drive-Konzept von Continental: Nachdem es im Pkw bereits viel Beachtung gefunden hat, feiert es nun seine Premiere in einer für die Anforderungen des Transportgewerbes modifizierten Version: Das Konzept vernetzt alle Fahrzeugfunktionen vom Antrieb über das Fahrwerk und die Innenraumsysteme bis hin zur Elektronikarchitektur und wählt je nach Situation das für Fahrer und Fahrzeug passende Profil. Automatisch können Lkw, Busse oder Transporter so zwischen den Profilen "Country" für Autobahnen und Landstraßen, "City" für den Stadtverkehr oder "Park & Rest" für die Ruhezeiten wechseln und machen so die Bedienung zum Kinderspiel. Alle Systeme werden für das jeweilige Profil optimal eingestellt. Auf dem Rastplatz zum Beispiel macht der Tacho im frei konfigurierbaren Kombiinstrument Platz für einen Videomonitor, im Stadtverkehr erinnert den Fahrer das aktive Gaspedal AFFP an das Tempolimit. Rollt ein Nutzfahrzeug dagegen über Autobahnen oder Landstraßen, werden die Tempolimits angehoben und die Mauterhebung gestartet. Außerdem hilft Simplify your Drive dann automatisch bei der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten und weist den Fahrer rechtzeitig auf bevorstehenden Pausen hin, während die Elektronik bereits nach freien Parkplätzen sucht und entsprechende Reservierungen übernimmt.
Virtueller Weitblick mit dem "eHorizon"
Für die automatische Umschaltung nutzt Simplify your Drive den elektronischen Horizont (eHorizon). Das ist ein virtueller Weitblick, der gestützt auf Daten des Navigationssystems die vorausliegende Strecke kennt. Gleichzeitig kann der eHorizon aber auch für Motor- und Getriebesteuerung oder andere Assistenzsysteme genutzt werden. Mit der automatischen Adaption an das aktuelle Umfeld und die Fahrsituation wird der Fahrer spürbar entlastet. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, weil der Fahrer seine volle Aufmerksamkeit dem Verkehrsgeschehen widmen kann. Gleichzeitig steigt auch die Wirtschaftlichkeit, weil das Fahrzeug effizient und materialschonend eingesetzt wird. Schließlich ist ein entlasteter Fahrer leistungsfähiger und wird seltener krank.
Mehr Licht und mehr Leistung mit Außenlichtsteuergeräten für LED-Scheinwerfer
Ebenfalls der Wirtschaftlichkeit dienen Produktinnovationen von Continental wie Außenlichtsteuergeräte. Diese Steuergeräte ermöglichen den zuverlässigen Einsatz von LED-Scheinwerfern auch im Nutzfahrzeug. Dank eines effizienten Energiemanagements der Leuchtmittel wird der Energieverbrauch reduziert und so der Kohlendioxyd-Ausstoß verringert. Zudem sorgen ein optimiertes Lichtbild und eine auf das menschliche Auge abgestimmte Farbtemperatur für mehr Sicherheit und Fahrkomfort. Da die "Licht emittierenden Dioden" (LED) viel länger halten als die konventionelle Glühlampe, werden auch die langfristigen Betriebskosten verringert. Zusätzliche Werkstattaufenthalte, Blindfahrten und Reparaturen auf dem Standstreifen gehören damit der Vergangenheit an.
Drucksache: "Tire Pressure Monitoring" spart Sprit und erhöht die Sicherheit
Den engen Zusammenhang zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bei allen Entwicklungen der Interior Division von Continental zeigt das Reifeninformationssystem Tire Guard. Continental kommt mit Tire Guard einer diskutierten gesetzlichen Regelung zuvor und sorgt gleichsam für mehr Komfort, für mehr Sicherheit und nicht zuletzt für eine erhöhte Effizienz. Das System warnt den Fahrer bei zu niedrigem Luftdruck in den Reifen und verhindert so Reifenpannen und unnötigen Mehrverbrauch. Die Wirkung eines flächendeckenden Einsatzes solcher Technologien wäre gewaltig: Allein bei Pkw ließen sich damit in Europa Betriebskosten pro Jahr um 3,4 Milliarden Euro senken. Bei deutlich höheren Laufleistungen bei Nutzfahrzeugen ist der Vorteil hier um ein Vielfaches höher.
Immer auf Draht: Intelligentes Antennenmodul hält alle Verbindungen
Als Basis für eine umfassende Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umgebung entwickelt Continental gemeinsam mit Kathrein ein intelligentes Antennenmodul. Diese Einheit integriert die Antennen für die drahtlose Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur, für den Fahrzeuginnenraum sowie die zugehörige Sende- und Empfangselektronik. So ermöglicht ein einzelnes Modul Dienste wie Telefon, GPS, Funkfernbedienung, Reifendruckkontrolle, WLAN, Radio, TV oder die künftige Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. Dieser integrierte Ansatz reduziert nicht nur den Montageaufwand und damit die Anschaffungskosten, sondern wird zudem zum Herzstück für alle aktuellen und künftigen Telematikanwendungen, mit denen sich die Betriebskosten senken lassen.
AutoLinQ: Individuelle und leicht bedienbare Internetdienste für das Nutzfahrzeug
Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur intelligenten Vernetzung ist das von Continental entwickelte AutoLinQ. Das Infotainment-System bringt Internet-basierte Dienste und Apps (Applikationsprogramme) ins Fahrzeug und wird es Fahrern und Flottenmanagern ermöglichen, Nutzfahrzeuge über den Lebenszyklus hinweg über eine sichere und effektive Internetvernetzung zu personalisieren. Mit AutoLinQ stellt Continental damit die Plattform zur Verfügung, auf der intelligente Anwendungen für einen effizienten Betrieb von Lkw, Bussen und Transportern installiert und integriert werden können. Neue Applikationen wie zum Beispiel die Suche von freien Rastplätzen für Trucker im Fernverkehr können so in Zukunft einfach integriert werden. Dabei legt Continental großen Wert darauf, dass auch die Bedienung entsprechend des Einsatzortes im Nutzfahrzeug optimiert ist.