- Innovativer Stromspeicher macht Stopp-Start-Systeme nun auch in Nutzfahrzeugen effizienter
- Skalierbar angelegte Technologie deckt breites Leistungs- spektrum ab
- Power Net Technologie ist bereits heute auf künftige Entwicklungen im Bordnetz ausgerichtet
Continental macht die Power Net Technologie nun auch für die leichten Nutzfahrzeuge verfügbar. Die Stopp-Start-Technik ist damit auch bei Transportern, die im städtischen Lieferverkehr operieren, in vollem Umfang nutzbar. Herzstück des Designs bildet ein Doppelschichtkondensator. Dieser in Fahrzeugen neuartige Stromspeicher kann im Vergleich zu einem Akkumulator in sehr viel kürzerer Zeit eine große Menge an elektrischer Energie aufnehmen und wieder abgeben. "Selbst bei sehr tiefen Temperaturen sind praktisch beliebig viele Neustarts möglich, ohne die Bordnetzbatterie auszuzehren. Gleichzeitig bleiben alle elektrisch betriebenen Einrichtungen wie Klimaanlage und Navigationssystem voll funktionsfähig, auch wenn das Bordnetz beim neuerlichen Start eines Nutzfahrzeugmotors besonders viel Strom bereitstellen muss", erläuterte Dr. Carsten Götte, Leiter Entwicklung für Bordnetzstabilisierungssysteme bei Continental, Division Powertrain. Darüber hinaus sorgt eine Hochleistungs- elektronik dafür, dass die Energie, die durch die sogenannte Rekuperation gewonnen wird, in Bruchteilen einer Sekunde zur Verfügung steht. Die Technik ist in jeder Hinsicht modifizier- und skalierbar. Sie unterstützt in Bezug auf die Spannung auch international alle gängigen Bordnetze.
Doppelschichtkondensator: komplementäre Eigenschaften zur Batterie
Stopp-Start-Systeme zählen unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu den effizientesten technischen Ansätzen, um den Kraftstoffverbrauch in der Praxis erheblich zu reduzieren. Das gilt insbesondere auch für Nutzfahrzeuge, die im städtischen Lieferverkehr eingesetzt werden. Bei Fahrzeugstillstand, beispielsweise vor einer roten Ampel, wird der Motor automatisch ausgeschaltet. Allerdings strapazieren die häufigen Neustarts dabei das Bordnetz erheblich, denn der Anlasser zieht beim Startvorgang kurzzeitig bis zu 600 Ampere. So kann es vorkommen, dass der Motor nicht abgestellt werden kann, weil die gerade aktiven, elektrisch betriebenen Einrichtungen die noch vorhandene Energie verbrauchen. Mit der innovativen Power Net Technologie stabilisiert Continental diese hoch beanspruchten Bordnetze. Dabei greift Continental auf das Know-how zurück, das aus der Applikationsentwicklung für die eHDI-Modelle von Peugeot gewonnen wurde.
"Herzstück dieser Technologie ist ein Doppelschichtkondensator mit einer Kapazität von bis zu 3.000 Farad pro Zelle - genug, um mehrere Neustarts hintereinander abzudecken", erklärt Dr. Götte. "Dieser Stromspeicher hat den Vorteil, dass er in Bezug auf eine klassische Starterbatterie mit komplementären Eigenschaften aufwartet: Er kann innerhalb weniger Sekunden seinen gesamten Energieinhalt aufnehmen oder abgeben und eignet sich dadurch hervorragend, um Spitzenlasten abzudecken oder die aus der Rekuperation gewonnene Energie einzuspeisen". Doppelschicht- kondensatoren behalten ihre Leistungsfähigkeit bis in hohe Minusgrade und verkraften bis zu einer Million Lade- und Entlade- zyklen. Auf der Basis der Power Net Technologie stellen die Experten von Continental in Kombination mit der Starterbatterie ein Strom- speichersystem zusammen, das die Vorteile des Doppelschicht- kondensators in Form von hoher Leistungsdichte mit jenen des Akkumulators - hohe Energiedichte - optimal zusammenführt. Ein Batterie-Controller regelt den Energiefluss aus dem bzw. in den jeweiligen Stromspeicher.
Skalierbare Technologie - in jedes Bordnetz integrierbar
Die Power Net Technologie ist skalierbar angelegt. Die Energie- speicher können seriell oder parallel geschaltet werden. Die jeweils optimale Konfiguration ergibt sich aus dem bestehenden System- umfeld. So ergänzt der Doppelschichtkondensator im einen Fall die vorhandene Starterbatterie, im anderen Fall ersetzt er in einem Bordnetz, das aus mehreren Batterien besteht, eine davon. Das Power Net System ist in jedes Bordnetz integrierbar - auch in solche, die mit einer zweiten Spannungsebene arbeiten. Damit ist die Hochleistungselektronik des internationalen Automobilzulieferers schon heute auf die künftigen Entwicklungen in der Bordnetz- architektur ausgerichtet.