- Spitzentechnologie für Spitzenathleten
- Erfolgreicher Einsatz bei der Tour de France
- Von Olympiasiegern und einem neuen vermeintlichen Monster
Knapp 200 Fahrer, 5.000 Helfer und Millionen von Zuschauern an den Strecken. Vom 29. Juni bis zum 21. Juli herrschte in Frankreich einmal mehr der kollektive Ausnahmezustand. Und die ganze Welt schaute zu, als Christopher Froom nach Etappensiegen in Ax 3 Domaines auf dem Mont Ventoux und nach dem Einzelzeitfahren in Chorges das gelbe Trikot eroberte und es bis ins Ziel verteidigte. Nach mehr als 3.400 Kilometern Gesamtstrecke gewann der Brite, der in diesem Jahr bereits die Tour de Romandie in der Schweiz sowie das Critérium du Dauphiné in Frankreich gewinnen konnte, nach beeindruckender sportlicher Leistung vor dem Kolumbianer Nairo Alexander Quintana Rojas und Joaquin Rodriguez Oliver (Spanien) erstmals die Tour de France.
Zur 100-jährigen Jubiläumsrundfahrt startete die "große Schleife" in diesem Jahr mit drei Etappen auf Korsika. Ein Novum, denn die Mittelmeer-Insel war bislang in der Tour-Geschichte ein weißer Fleck auf der Streckenkarte. Neu war auch der Verzicht auf den bislang üblichen Prolog. Bei der nunmehr 100. Auflage der Frankreich-Rundfahrt ging es stattdessen gleich "in die Vollen". Statt leichtem Einrollen gab's 213 knüppelharte Kilometer von Porto Vecchio nach Bastia. Und auch auf den weiteren 3.191 Kilometern wurde die Tour ihrem Anspruch als härtestem Radrennen der Welt vollauf gerecht. Den Höhepunkt der Strapazen erlebten die Fahrer auf der 18. Etappe, als sie erstmals in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt gleich zweimal während eines Tages den legendären Anstieg nach L'Alpe d'Huez bewältigen mussten - nur kurzfristig unterbrochen von einer halsbrecherischen Abfahrt über eine schmale Bergstraße mit zweifelhafter Fahrbahnoberfläche. Ungeheuerliche 1,5 Millionen Zuschauer säumten die 21 berühmtesten Serpentinen der Radsport-Welt und lieferten damit den unumstößlichen Beweis dafür, dass die "Tour der Leiden" auch nach all den Jahren noch nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Eher das Gegenteil dürfte der Fall gewesen sein. Mehr als 700 Journalisten waren in diesem Jahr vor Ort und berichteten in nahezu alle Länder der Erde - von Siegern und Verlierern, spektakulären Abfahrten, tragischen Stürzen sowie den kleinen und großen Dramen, die sich rund um die zu Beginn 198 gestarteten Radprofis ereigneten.
Seit 110 Jahren führt das härteste Radrennen der Welt Teilnehmer und Material regelmäßig an die Grenzen der Belastbarkeit. Ob mit für Hobby-Radfahrer unvorstellbarem Tempo auf regennassen Serpentinen bergab oder bei Gluthitze auf dem Weg zu Bergankünften oberhalb der Vegetationsgrenze, beim Rennen um das gelbe Trikot entscheiden auch die Reifen maßgeblich über Siege und Platzierungen. Eine Panne beim Zeitfahren hat ebenso schwerwiegende Folgen wie ein Sturz im Massensprint am Ende der Flachetappen. Zahlreiche Spitzenteams setzen deshalb schon seit Jahren auf die Kompetenz der Reifen-Entwickler von Continental - darunter das des Siegers von 2011, Cadel Evans. Dessen BMC-Racing-Team (USA) verließ sich angesichts der außerordentlichen Strapazen auch in diesem Jahr wieder auf die bewährte Partnerschaft. Damit befand er sich in guter Gesellschaft mit den Radsportteams Lotto Belisol (Belgien) mit dem Rostocker Kapitän und Sprintspezialist André Greipel, dem erst 2012 um Sprintspezialist Stuart O'Grady gegründeten Profiteam Orica Greenedge (Australien) sowie Lampre Merida (Italien) mit dem hochgehandelten Routinier Damiano Cunego.
Für Ausrufezeichen sorgten aus Sicht von Continental insbesondere Orica Greenedge mit dem Etappensieg von Simon Gerrans in Calvi und dem Sieg im Mannschaftszeitfahren in Nizza, durch den er sich kurzzeitig das Gelbe Trikot erorberte. André Greipel sicherte sich den Etappensieg in Montpellier.
Die Mannschaften fahren in der Regel den bewährten Competition 22 Millimeter oder eine Kombination aus dem Grand Prix Attack Comp an der Lenker- und dem Force Comp an der Hinterachse in 22 und 24 Millimeter Stärke. Das völlig neuartige Reifenkonzept mit innovativer Black-Chili-Mischung ist das erste sogenannte "Tire Positioning System" seiner Art, das im engen Dialog mit verschiedenen Profi-Teams entwickelt wurde. Gefertigt werden die ultraleichten Spezialpneus per Hand im hessischen Reifenwerk in Korbach. Im Gegensatz zu anderen Fahrradreifen bestehen sie aus einem nicht ummantelten Schlauch, dessen Oberseite mit einem Feinripp-Profil versehen ist. Markantestes Merkmal ist die rollwiderstandsoptimierte, extrem schmale Aufstandsfläche, die auch bei Bergabfahrten mit 100 km/h Lenkbefehle und Bremskräfte sicher und präzise auf die Straße überträgt. Dabei müssen die Spitzensportler Innendrücke bis zu 15 bar aushalten. Durch diesen hohen Druck sinkt der Rollwiderstand, was den Fahrern vor allem auf langen Etappen und extremen Anstiegen zu Gute kommt. Hinzu kommt ein konstruktionsbedingter Vorteil: Da die Schlauchreifen direkt auf die Felge geklebt werden, können sie auch bei Druckverlust nicht abspringen. Wie im Motorsport entscheiden die Teams strecken- und witterungsabhängig, welches Profil zum Einsatz kommt. Hinzu kommen spezielle Trainingsreifen und Maßanfertigungen für die Radrennbahnen. Der Reifenpoker ist inzwischen ähnlich wichtig wie in der Formel 1. Die Materialforschung für Räder und Zubehörteile beschäftigt zahlreiche Ingenieure und Chemiker. Nicht ohne Grund stieg der Stundendurchschnitt seit dem Start des ersten Etappen-Radrennens der Welt im Jahr 1903 von 25 auf heute nahezu 40 Kilometer - und das bei stetig schwieriger werdenden Streckenprofilen.
Seit 110 Jahren gibt es nun die Tour de France. Sogar auf mehr als 120 Jahre Tradition blickt Continental bei der Produktion von Sportreifen für Zweiräder inzwischen zurück. Schon seit 1892 entwickelt und produziert der Konzern Fahrradreifen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Premium-Rennreifen von Continental auch abseits der Tour de France für Aufsehen sorgen. Bei der Weltmeisterschaft der Straßenradfahrer beispielsweise standen in der jüngeren Vergangenheit mit Mark Cavendish, Matthew Goss und André Greipel Continental-Piloten auf dem Podest. Tony Martin gewann den Weltmeistertitel im Einzelradfahren auf High-Performance-Produkten aus Deutschland. Und bei den Olympischen Spielen 2012 überzeugten die mit Continental-Pneus ausgerüsteten Sportler auf ganzer Linie. Die auf der Straße, beim Triathlon, im Oval und beim Mountainbike gewonnenen vier Gold-, zwei Silber- und zwei Bronze-Medaillen unterstreichen eindrucksvoll die hohe Qualität der Premium-Reifen.
Auch in Zweirad-Disziplinen mit vergleichsweise geringerer medialer Aufmerksamkeit setzen die Top-Fahrer auf Continental. Beispielsweise gewann die Britin Rachel Atherton im vergangenen Jahr den Worldcup im Downhill auf Continental's Mud King. Die Französin Julie Bresset ist amtierende Weltmeisterin im Cross Country. Ihr Erfolgsreifen: Der Conti Race King. Damit der Erfolg anhält, haben die Continental-Ingenieure nach zweijähriger Entwicklungsarbeit gemeinsam mit den besten Fahrern gerade eine neue Produktlinie aufgelegt. Deren Flagschiff ist der Kaiser 2.4 Projekt. Über den sagt Freeride-Mountainbike-Pionier und Szene-Legende Richie Schley: "You created a monster!"