- Immer noch zehn Prozent der Pkw ohne AntiBlockierSystem unterwegs
- Pkw ohne ESC immer noch bei 30 Prozent
- Hightech-Winterreifen für ältere Pkw deutlicher Sicherheitsgewinn - Billigreifen mit deutlich längeren Bremswegen
Das Alter der Pkw auf deutschen Straße hat 2014 mit 8,8 Jahren einen neuen Höchststand erreicht (Statista, 2014). Damit bleibt der Anteil von Pkw ohne Fahrerassistenzsysteme weiterhin auf einem hohen Stand: Zehn Prozent der Wagen haben nicht einmal einen Blockerverhinderer, 30 Prozent sind ohne das Assistenzsystem ESC unterwegs (DAT-Report 2014). Daher verfügen diese Wagen über erheblich geringere Sicherheitsreserven als die neueren Autos im Straßenverkehr. Ihre Bremswege verlängern sich gerade auf nassen Straßen deutlich, die Dirigierbarkeit beim Ausweichen beispielsweise auf Schnee ist stark eingeschränkt. Fachleute raten daher, gerade bei diesen älteren Pkw keinesfalls bei der Bereifung zu sparen: "Premium-Winterreifen sind gerade an Fahrzeugen ohne Assistenzsysteme ein Muß", erläutert Prof. Dr. Burkhard Wies, Leiter Reifenlinien-Entwicklung von Continental. "Sie liefern hohen Grip beim Anfahren und Bremsen sowie präzise Seitenführung in Kurven. Gerade in Gefahrensituationen bieten sie das nötige Stückchen Sicherheit mehr. Damit zeigen sie, dass sie als einzige Verbindung zur Straße zu den wichtigsten Sicherheitssystem zählen. Man sollte auch bedenken, dass die passiven Sicherheitssysteme dieser älteren Wagen auf dem Stand von vor knapp zehn Jahren sind - dies betrifft Airbags, Gurtstraffer und andere Systeme zum Insassenschutz."
Autofahrer, die wegen des inzwischen geringen Restwertes ihres Wagens auf allzu billige Winterreifen wechseln, sollten durch die Testergebnisse der Fachzeitschriften und Verbraucherverbände gewarnt sein: Regelmäßig fallen dort Billigprodukte wegen ihrer unsicheren Fahreigenschaften besonders auf nasser Straße durch. So warnte die AutoBild in ihrem Winterreifentest (Heft 40/14) vor den "wahren Verlierern": Der längste Bremsweg aus 80 km/h auf nasser Straße war mit 52,7 Metern mehr als ein Drittel länger als der Bremsweg des "vorbildlich" beurteilten ContiWinterContact TS 850 (36,1 m). "Selbst ein kleiner Blechschaden ist in aller Regel teuerer als der Preisunterschied zwischen einem Billig-Winterreifen und einem Premium-Produkt", erläutert Wies. "Dieses Sparen an der falschen Stelle kostet im Zweifel sogar mehr Geld und erhöht das Risiko für alle Verkehrsteilnehmer."