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Sprinter der Tour-de-France fiebern Finale auf Champs Elysées entgegen

(lifePR) (Hannover, )
Der spanische Radprofi Alejandro Valverde hat am Donnerstag bei der 17. Etappe der Tour de France, einem 143,5 Kilometer langen Teilstück von Bagnères-de-Luchon nach Peyragudes seine Radsport-Verrückten Landsleute in Entzücken versetzt. Auf der zweiten schweren Prüfung durch das französisch-spanische Grenzgebirge, die Pyrenäen, waren die Iberer zu Tausenden in das Nachbarland "eingefallen" und bejubelten am Ende frenetisch den Tagessieg ihres Landsmanns.

Der Kapitän des spanischen Profiteams Movistar setzte auch dank der Qualität seiner handgefertigten Continental-Pneus ein brillantes Zeichen, dass er wieder in der absoluten Weltklasse zurück ist. Lautstark und mit spanischen Fahnen am Streckenrand von Tausenden spanischer Landsleute auf den letzten Kilometern angefeuert, bescherte der 32jährige Iberer als Solist seiner Formation den ersten Tagessieg bei der diesjährigen Tour de France. Auf dem Zielstrich von Peyragudes hatte Valverde, der lange Zeit auch noch seinen portugiesischen Teamkameraden und Tour-de-Suisse-Sieger Rui Alberto Costa als Helfer an seiner Seite wusste, schließlich noch 18 Sekunden Vorsprung auf die beiden Briten Christopher Froome und Bradley Wiggins (Sky). Bester Mann seiner Farben auf dem "Tableau" der Besten aber bleibt weiterhin Rui Albert Costa als 18.

Schlagzeilen aus den vier Mannschaften, die noch bis am Sonntag auf Continental-Rennradreifen bei der Tour unterwegs sind, schrieb in den vergangenen Tagen aber nicht nur der erfahrene Valverde, sondern auch ein echter "Jungspund". Shooting-Star Tejay van Garderen aus dem amerikanischen Team BMC Racing hat sich im Hochgebirge nicht nur als Edelhelfer seines Kapitäns und Vorjahressiegers Cadel Evans bewährt. Der junge Amerikaner sorgt darüber hinaus als bestplatzierter Fahrer seiner Equipe im Gesamtklassement der Rundfahrt für Aufsehen.

Auch auf der letzten schweren Hochgebirgs-Etappe dieses Jahres gelang dem jungen Amerikaner der Spagat zwischen der Teamorder, den Helferdiensten für seinen Kapitän und den eigenen Ansprüchen. Als er beim letzten Anstieg "Grünes Licht" erhalten hatte, durfte van Garderen auf eigene Faust die Verfolgung der Ausreißer aufnehmen. Mit einer couragierten Leistung fuhr er nicht nur auf den achten Platz in der Tageswertung, sondern verbesserte sich auch noch im Gesamtklassement auf Rang fünf und verteidigte souverän das weiße Trikot des besten Jungprofis ("U 25") dieser Tour.

BMC-Teamchef John Lelangue zeigt sich aber auch von der Leistung seiner gesamten Mannschaft, die sich bisher als verschworene Einheit präsentiert, angetan. Die Equipe BMC Racing beweist jeden Tag aufs Neue, dass alle Fahrer auf ihren Continental-Reifen während dieser Tour als geschlossene Einheit agieren. Auf der "Königsetappe" am Mittwoch in den Pyrenäen von Pau nach Bagnères-de-Luchon führten die Domestiken Amaël Moinard, Marcus Burghardt, Steve Cummings und George Hincapie ihren Kapitän Cadel Evans bei sengenden Temperaturen mit harter Kärnner-Arbeit wieder an das Feld heran.

Evans bedankte sich bei der Zieldurchfahrt mit einem kräftigen Händedruck und einer Umarmung vor dem Teambus bei dem 17fachen Tour-Teilnehmer Hincapie. Der Amerikaner war selbst auf der Abfahrt vom Tourmalet gestürzt, hatte sich aber wieder aufgerappelt um gemeinsam mit dem "Capitano" auf den letzten Kilometern das Loch nach vorne wieder zu zu fahren. "Cadel ist ein wahrer Champion, er gibt niemals auf. Er kämpft und fährt mit Leidenschaft, dafür lieben wir ihn", lobte Hincapie den Weltmeister von 2009.

Nach der Tortur über die Giganten der Alpen und Pyrenäen zog BMC-Teamchef John Lelangue bereits ein erstes zufrieden stellendes Fazit. "Wir haben das weiße Trikot und zudem zwei Fahrer in den Top Ten. Tejay liegt als Fünfter unter den Top Five der Gesamtwertung. Unsere Jungs haben wirklich toll gearbeitet. Am Samstag folgt noch ein schweres Einzel-Zeitfahren. Da gilt es, noch einmal die letzten "Körner" zu mobilisieren, um die vorderen Positionen im Peloton zu festigen."

Äußerst zufrieden ist aber auch der Belgier Jurgen van den Broeck aus dem Hochgebirge heraus gekommen. Der Mann aus dem belgischen Lotto-Belisol-Team, der von Beginn an eine möglichst gute Position im Gesamtklassement zum Ende der Tour im Auge hatte, ist auf seinen Continental-Reifen etliche viel versprechende Attacken an den steilen Steigen der Hochgebirge gefahren. Lohn der Arbeit und einer perfekten Stallregie ist bis jetzt ein glänzender vierter Rang in der Gesamtwertung. Die Equipe Lotto-Belisol hat damit sowohl für den dreifachen Tagessieger auf den Flachetappen, den gebürtigen Rostocker André Greipel, wie auch in den Bergen für van den Broeck eine ebenso erfolgreiche wie geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert.

Auf dem letzten Teilstück am Sonntag, der so genannten "tour d'honneur", die durch ein Millionen-Spalier in Paris führt, könnte der "Lotto-Zug" aber noch einmal gefordert sein. Dann wollen aber nicht nur Greipel und seine Anfahrer, sondern die besten Continental-Fahrer aus den anderen Teams auf den letzten Kilometern noch einmal für Gesprächsstoff und einen möglichst triumphalen Abschluss der Rundfahrt sorgen.

Nicht nur der dreifache Tagessieger André Greipel hat den virtuellen Blick schon auf die Champs Elysées gerichtet. Auch Vize-Weltmeister Matthew Goss aus dem australischen Orica Green-Edge Racing Team hofft darauf, mit seinen handgefertigten schmalen "Walzen" aus der Reifenschmiede im hessischen Korbach doch noch einmal Schlagzeilen schreiben zu können. "Ganz ohne Tour-Erfolg möchte ich nicht nach Hause fahren" orakelt Goss. Der 25jährige Sprinter aus "Down Under" hofft darauf, im traditionellen Massensprint unter dem Arc de Triomphe seinen großen Coup landen zu können. In "Altmeister" Stuart O'Grady und dem Holländer Pieter Weening, derzeit bestplatzierter Fahrer der Aussies in der Gesamtwertung, könnte er dabei wertvolle Unterstützung auf den letzten Metern bekommen.
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