- Repräsentative Umfrage enthüllt: Wissen über Leistungsvermögen von Reifen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt, nur 11 Prozent "hoch involviert"
- Verbraucher sind über gesetzliche Regelungen und Vorschriften im Unklaren
Bei einer von mindline energy im Auftrag von Continental unter 1.000 Personen in Deutschland durchgeführten, repräsentativen Befragung hat sich mangelndes Wissen über Winterreifen herausgestellt. Viele Autofahrer sind demnach weder über die bestehenden gesetzlichen Regelungen zu Reifen, die "situative" Winterreifenpflicht sowie über das Leistungsvermögen ihrer Winterpneus ausreichend informiert. Nur elf Prozent stufen sich hinsichtlich des allgemeinen Autointeresses und Wissensstandes zu Reifen sich als "hoch involviert" ein. Alexander Bahlmann, Pressesprecher von Continental, sieht hier bei Politik, Automobilclubs und in der Industrie noch "deutlichen Aufklärungsbedarf im Sinne der Verkehrssicherheit".
Autofahrer nicht über gesetzliche Regelungen informiert
Über die gesetzlichen Regelungen zu ihren Reifen sind nur wenige Autofahrer richtig informiert: Erschreckend hohe 97 Prozent kannten die 1,6 Millimeter Restprofiltiefe-Grenze nicht, unter der Reifen laut StVO nicht mehr gefahren werden dürfen. Auch bei einer gestützten Abfrage mit konkreten Auswahlmöglichkeiten entschied sich nur jeder vierte Autofahrer für den korrekten Wert. Die meisten Autofahrer halten höhere Grenzwerte für gültig und entscheiden sich für den Wechsel bei vier oder drei Millimetern Restprofiltiefe. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Nutzung von Winterreifen wird noch nicht von allen Autofahrern befolgt: Vier Prozent "Umrüstverweigerer" waren trotz der Pflicht zur "angepaßten Bereifung" im letzten langen und strengen Winter auf Sommerreifen unterwegs, 15 Prozent hatten die für wirklich winterliche Straßen eher ungeeigneten Ganzjahresreifen am Wagen.
Leistungsvermögen von Winterreifen wird falsch eingeschätzt
Wer im Sommer mit Winterreifen unterwegs ist, muss mit längeren Bremswegen rechnen. Das wissen die meisten Autofahrer - doch sie halten im Schnitt 44 Prozent Bremswegverlängerung für möglich - nach Messungen von Continental sind rund 20 Prozent realistisch. Gefährlicher ist allerdings die Unkenntnis über das hohe Gefahrenpotenzial bei der Nutzung von Sommerreifen im Winter: Über die Hälfte der Befragten schätzten die Bremswegverlängerung zu niedrig ein, knapp 30 Prozent hielten eine Verlängerung um bis zu 60 Prozent für richtig - in der Praxis verdoppelt sich aber der Bremsweg. Nur rund 37 Prozent schätzten dies in etwa richtig ein.
Auch die Vorteile von breiteren Reifen im Winter sind immer noch wenig bekannt: 45 Prozent der Autofahrer entscheiden sich für schmalere Reifen als in der warmen Jahreszeit oder halten die Reifenbreite für unwichtig. Breitere Winterreifen, mit denen sich die Seitenführung und die Lenkpräzision gerade auf festgefahrenen Schneedecken deutlich verbessert und Bremswege deutlich verkürzen lassen, würden gerade ein Drittel der Befragten montieren.
Zum "eher ernüchternden" Ergebnis, so Bahlmann, passt auch die Kenntnis über die eigenen Winterreifen: Nur knapp die Hälfte der Befragten weiss überhaupt, welche Winterreifenmarke am eigenen Wagen montiert war. Die Autofahrer, die sich erinnern, nennen zu rund 40 Prozent Premium-Marken, 16 Prozent hatten Produkte aus dem Quality- oder Budgetbereich genutzt. Ähnlich schwach ist auch die Kenntnis über die Restprofiltiefe der Reifen ausgeprägt: Mehr als die Hälfte der Winterreifennutzer wusste nicht, wie "abgefahren" ihre eingelagerten Winterreifen waren. "Dabei notieren die Mitarbeiter im Reifenfachhandel, im Autohaus oder in der Werkstatt die Profiltiefe jedes einzelnen Reifens ja auf dem Einlagerungsbeleg und sprechen den Restprofil-Status in der Regel mit Blick auf die Frage an, ob aus Sicht der Reifen-Experten für die nächste Saison neue Winterreifen bestellt werden sollten", moniert Bahlmann. Das zeige einmal mehr, dass "immer noch ein hoher Aufklärungsbedarf bei Deutschlands Autofahrern besteht".