„Was wir derzeit im Automobilhandel in Deutschland erleben, ist mehr als eine kleine Delle,“ sagte Rademacher. „Ich habe so etwas in den gut vierzig Jahren meiner beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt.“ Die Ursachen für den Einbruch seien nicht nur in der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn sowie bei der Verunsicherung der Verbraucher durch die CO2-Debatte zu suchen. Durch die demographische Entwicklung fehle es an jungen Neuwagen-Käufern, demgegenüber steige der Anteil älterer Menschen, die nicht mehr so häufig neue Autos kaufen. Außerdem seien die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren spürbar zuverlässiger geworden und hätten eine verlängerte Lebensdauer. Bei einem Gesamt-Bestand von rund 45 Millionen PKW und einer mittlerweile erreichten Lebensdauer von fast 15 Jahren ergebe sich schon auf dem Papier ein Ersatzbedarf von nur noch rund drei Millionen Stück pro Jahr, rechnete Rademacher vor. „Ich bin überzeugt, dass die realistische Durchschnittszahl inzwischen deutlich unter den 3,5 bis 3,6 Millionen Fahrzeugen liegt, von denen die gesamte Branche immer noch ausgeht.“ Wenn die Erwartungen nicht gesenkt würden, „dann holen wir uns die ´Rabattitis´ schon selber ins Haus. Zumal jeder Händler irgendwo immer ein paar Wagen zu viel auf dem Hof stehen hat.“
Der ZDK repräsentiert rund 40.200 Autohäuser und Werkstätten in Deutschland mit insgesamt rund 480.000 Beschäftigten, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 131 Milliarden Euro erzielten. Davon entfielen knapp 58 Milliarden Euro auf den reinen Neuwagenhandel. In den vergangenen zehn Jahren sind in der Branche gut 60.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.