CTK steht in dem Fall für „Cerebrale Funktionen erhalten, Tumortherapie optimieren und Körperliche Kraft und Integrität erhalten“. Dadurch soll den Patientinnen gleich mehrfach geholfen werden. Durch eine messbare Verbesserung der Lebensqualität sollen effektivere Therapieergebnisse erreicht und Therapieabbrüche vermieden werden. Auch die Rückkehr in das gewohnte Leben soll dadurch schneller ermöglicht werden.
Als ein erster Schritt wurde jetzt die onkologische Physiotherapie etabliert. Zwei Kolleginnen der Physiotherapie haben die Fortbildung ‚onkologische Trainingstherapie‘ absolviert. Darunter Stefanie Mohr: „Wir haben z.B. viele Patientinnen, die infolge der Chemotherapie Missempfindungen in den Finger- und /oder Fußspitzen haben. Eine meiner Patientinnen liebt es z.B., Blusen zu tragen. Sie kann die Knöpfe aufgrund der Missempfindungen in den Händen momentan nicht schließen. Mit verschiedenen Übungen versuchen wir, daran zu arbeiten und haben bereits kleine Fortschritte gemacht“. Gerade bei Polyneuropathien - dies sind Sensibilitätsstörungen, die verschiedene Körperbereiche betreffen können - können durch Bewegungstherapien gute Erfolge erzielt werden. Auch mit dem Zwei- oder Vier-Zellenbad, dabei werden ins Wasser leichte Stromstöße gegeben, können Polyneuropathien gut behandelt werden. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie können verringert und somit die Lebensqualität der Patientinnen verbessert werden.
Dagmar Röllig ist eine der ersten Patientinnen, die in den Genuss der onkologiespezifischen Physiotherapie gekommen ist. Seit 2011 kämpft sie gegen den Krebs, das Mammakarzinom hat mehrfach gestreut. Dagmar Röllig hat sich mehreren Operationen und Chemotherapien stellen müssen. „Jetzt ist mir zum ersten Mal das Angebot gemacht worden, schon während der Behandlung begleitend eine Physiotherapie zu machen. Ich war ganz überrascht“. Auch Dagmar Röllig leidet unter Polyneuropathien. „Ich konnte meine Füße nicht mehr spüren, hatte auch in den Händen nicht viel Gefühl. Ich bin schon zweimal die Treppe runter gefallen. Mit der Krankengymnastik ist das schon viel besser geworden. Ich fühle mich wieder sicherer, kann auch schon wieder allein die Tabletten aus dem Blister drücken“, freut sie sich.
„Unser Credo ist: Wir wollen nicht singulär den Krebs sehen, sondern die Patientin“, erklärt Dr. Nikola Bangemann, Chefärztin des CTK-Brustzentrums und der systemischen Gynäkoonkologie. Die Cottbuser Frauenklinik des CTK ist zusammen mit dem MVZ-Brustzentrum des CTK die einzige Anlaufstelle in Brandenburg, die diese ganzheitliche Betreuung von gynäkoonkologischen Patientinnen anbietet. „Mit der onkologischen Trainingstherapie haben wir einen wichtigen Schritt getan. Aber uns schwebt noch viel mehr vor, um die Patientinnen noch umfassender zu betreuen und ihnen während ihrer Behandlung hier am CTK ein gutes Gefühl zu geben“, so Bangemann. Geplant sind u.a. ein Patientencafè zum Austausch mit Betroffenen, spezielle onkologische Gesundheitskurse und Walkinggruppen.