Als Sportverbände mit besonderer Aufgabe, die den Menschen in seiner Ganzheit sehen und die Würde, besonders des jungen Menschen, auch im Spitzensport achten wollen, betrachten wir es als unsere Pflicht, auf die Gefahren einer solchen Veranstaltung für die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen hinzuweisen.
Eine Veranstaltung in diesem Rahmen (3500 Teilnehmer/innen) wird nicht ohne die massive Mithilfe von Sponsoren finanziert werden können. Diese Sponsoren werden natürlich einen immensen Einfluss auf die Gestaltung der Spiele, ihre mediale Vermarktung und somit auf die jugendlichen Teilnehmer haben.
Welche "Nebenwirkungen" dieser Einfluss hat, wird uns im heutigen Alltag des Spitzensports deutlich: Doping, Selbstzerstörung, Betrug und maßlose Kommerzialisierung sind nur einige Gefahren auf die auch schon an anderer Stelle hingewiesen wurde.
Olympische Jugendspiele für die 14- bis 18-Jährigen werden den Leistungsdruck bei den Jugendlichen und Kindern unter 14 Jahren in allen teilnehmenden Ländern erhöhen, weil man sich natürlich auf die Spiele vorbereiten und am Medaillengewinn orientieren wird.
Wenn der Olympische Sport durch den von Jacques Rogge geforderten Zweiklang von Spitzensport und kultureller Teilhabe wirklich wieder unverkrampft, fair und freundlich werden soll, dann sollten dies die Erwachsenen erst einmal vorleben. Von den Jugendlichen zu verlangen, dass sie unter erhöhtem Leistungsdruck umsetzen, was den Erwachsenen schon lange nicht mehr gelingt, erscheint mehr als fragwürdig.
Vielmehr würden wir begrüßen, wenn die verschiedenen Olympischen Verbände in die sportliche/motorische Entwicklung von Kindern, besonders im Vorschulalter, investieren würden, weil hier, v. a. in den Industrienationen, ein wirklicher Mangel an Bewegung und motorischen Fähigkeiten zu beobachten ist. Dies jedoch nicht mit dem Ziel Medaillen oder Preise bei Youth Olympic Games zu gewinnen, sondern einfach Kinder in ihren natürlichen Bewegungsabläufen zu fördern.
Der Leistungsgedanke – übrigens nicht nur im Sport – wird von CVJM und DJK-Sportverband weiterhin befürwortet, solange die Menschenwürde nicht gefährdet ist. Diese Gefahr sehen wir jedoch bei den geplanten Spielen für Jugendliche und lehnen sie deshalb ab.