„Grundsätzlich ist unerheblich, ob der Kunde seine Anfrage bei einem Elektro- Innungsfachbetrieb stellt oder diese über einen Dachdecker-Innungsfachbetrieb angenommen wird“, erklärt Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands für Elektro- und Informationstechnik BW. „Entscheidend ist, dass die beiden beteiligten Gewerke gemeinsam eine für den Kunden passende Lösung erarbeiten und anbieten“.
Zwischen Dachdecker- und Elektrohandwerk gäbe es in der Praxis einige komplexe Schnittstellen zu meistern, die eng abgestimmt werden müssten, um einen möglichst effizienten Kundenprozess im Sinne eines One-Stop-Shops abbilden zu können. Dabei sind die individuellen Kundenbedürfnisse je nach Nutzerverhalten zu berücksichtigen und eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote anzustreben, um unabhängiger von externen Energielieferungen zu werden und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Karl-Heinz Krawczyk, Landesinnungsmeister des Dachdeckerinnungsverbands BW stimmt seinem Vorredner zu und ergänzt: „Für eine schnelle und hochwertige Umsetzung sind professionelle Handwerker-Kooperationen gefragter denn je. Wenn die Kooperation zwischen den Gewerken partnerschaftlich umgesetzt wird, werden Dachmontage und Anlageninstallation aufeinander abgestimmt und dabei insbesondere die Montagesysteme, Dachdurchführungen und der Anschluss an die Gebäudeenergieversorgung professionell, regelkonform ausgeführt“.
Krawczyk und Bürkle zeigen sich geschlossen und betonen abschließend: „Um einen zuverlässigen, störungsfreien Betrieb über die Laufzeit von mehr als 20 Jahren zu gewährleisten, müssen für Ausführung und Wartung höchste Qualitätsansprüche gelten und die Gewerke-Schnittstellen zwischen Dachdecker- und Elektrohandwerk fachkundig koordiniert werden“.
Dabei muss die vorhandene Gebäudeelektrotechnik bei der Anlagenplanung und -dimensionierung sowie der adäquate Anschluss ans Verteilnetz der Energieversorger ebenso berücksichtigt werden, wie das gesamte Dachschichtenpaket.
Wenn bei diesen Maßnahmen am Dach zugleich ein intelligentes Feuchtigkeitsmonitoringsystem eingesetzt und somit eine vorausschauende Dachbewirtschaftung möglich wird, lässt sich die Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz im Gebäudesektor insgesamt nochmals erhöhen.