Am Mittwoch, 2. November 2022 startete der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks BW seine politische Dialogreihe mit dem Verkehrs- und Handwerkspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und stellvertretendem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag.
In dem Gespräch mit dem Biberacher Dachdecker und Dipl.-Ing. (FH) Frank Hellgoth und Florian Jentsch, Landesgeschäftsführer des Dachdeckerverbands, ging es vorrangig um die Situation des Dachdeckerhandwerks in Baden-Württemberg. „Gut gemeinte politische Ziele wie der Klimaschutz dürfen nicht an einem Fachkräftemangel scheitern“, so Dachdecker Hellgoth. Sein Betrieb ist – wie viele andere - auch davon betroffen. Ein Grund dafür sieht er in dem Image des Handwerks bei vielen Schülern und Eltern. Dabei ist eine Karriere im Handwerk eine der sichersten Zukunftsperspektiven. Das müsse noch deutlicher bereits in Schulen hervorgehoben werden. „Ohne Dachdecker klappt der Klimaschutz nicht“, ergänzte Florian Jentsch. „Als eines der wenigen Gewerke sind wir Spezialisten für Energieeinsparung und Energieerzeugung zugleich“.
Weiterhin wurden in der Dialogrunde auch die Förderungen angesprochen. „Solaranlagen auf unsanierte Dächer zu bauen ist unter dem Gesichtspunkt der Energiebilanz eine Null-Nummer“, so Jentsch.
Auch das Thema Entsorgung und Recycling von Baustoffen stand auf der Agenda. Hellgoth bat den Politiker Thomas Dörflinger, sich auch für einen punktuellen Bürokratieabbau einzusetzen: „Wir Handwerker und der Klimaschutz werden oft unnötig durch die Bürokratie ausgebremst“.
Beeindruckt zeigte sich Thomas Dörflinger von der Vielfalt der Arbeitsbereiche des Dachdeckerhandwerks, die von der energetischen Optimierung der gesamten Gebäudehülle – also auch der Fassade – über Dach- und Fassadenbegrünung bis zur Solartechnik reichen.
Zum Abschluss übergaben Hellgoth und Jentsch dem Biberacher Politiker das Positionspapier des Dachdeckerhandwerks BW mit zahlreichen Vorschlägen und Anregungen für seine Arbeit als Handwerkspolitischer Sprecher.
Den Aus-, Über- und Weitblick genoss die Dialogrunde abschließend bei der Fahrt mit dem Aufzug in 65 m Höhe auf die derzeit eingerüstete Stadtpfarrkirche.
In der Gesprächsreihe „Dachdeckerhandwerk BW im Dialog“ sucht das Dachdeckerhandwerk das Gespräch mit Kommunal- und Landespolitikern. Ziel ist es, für Verständnis und Unterstützung für das Handwerk zu werben und gemeinsame Vorgehensweisen und Optimierungen von Abläufen zu suchen, um auch die klimapolitischen Ziele voranzutreiben.