Die beiden Geschäftsführer einer Lackiererei in Salach mussten nicht lange überlegen. "Eines Tages kam das Thema auf den Tisch - und wir waren uns sofort einig: Das machen wir!" Zwar bedeutete diese Entscheidung zusätzliche Arbeit, "aber das wollten wir gerne in Kauf nehmen". Es ging um den Schritt zur "ISO 9001:2000" - eine Zahl, die es in sich hat: Qualitätsmanagementsystem, Verantwortung der Leitung, Management von Ressourcen, Produktrealisierung sowie Messung, Analyse und Verbesserung - alle mit diversen Unterpunkten - standen da als Anforderungen auf dem Programm. Entsprechend umfangreich waren die eigenen Analysen vorab. "Führen wir die Dokumentationen richtig durch? Wie verhält es sich mit unserer internen Kommunikation? Läuft unsere Infrastruktur rund? Ist die Logistik reibungslos? Sind unsere Kunden zufrieden? - Diese und viele andere Fragen beschäftigten uns über Monate. Wir versuchten, uns als Individuen so weit wie möglich zurückzunehmen, um die Sache quasi von außen zu beobachten und für uns zu bewerten. Gleichzeitig waren wir jedoch auch ein Teil des Teams, also des ganzen Systems. Das galt es ebenso in die eigene Beurteilung mit einzubeziehen."
Neun Jahre nach ihrer Firmengründung sei es einfach an der Zeit gewesen, das Bisherige zu reflektieren. "Und warum dann nicht gleich über eine externe Zertifizierung? Unsere Überlegungen waren richtig und gut. Wir haben viel gelernt - über uns und die Entwicklung unseres Betriebes." Lampenfieber vor dem Tag X gab es trotzdem. "Natürlich war jeder nervös - schon lange bevor der Prüfer anreiste." Diplom-Betriebswirt Reinhard Haisch von der Ulmer "EQ ZERT" über Hintergrund und Ablauf: "Als Zertifizierungsinstitut der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung liegt uns viel daran, dass die Strukturen in einem Unternehmen optimiert sind. Denn sie bilden die Basis. Damit wir ein objektives Gutachten abgeben können, ziehen wir uns während der Prüfung absichtlich zurück, um beispielsweise möglichst authentische Arbeitsabläufe zu erleben."
Die waren stimmig, wie das Team dann am Abend dieses denkwürdigen Tages erfahren durfte. "Ob bei den Karosseriearbeiten, Unfallinstandsetzungen oder den Lackierungen. Die Überreichung des Zertifikats im vergangenen Dezember bedeutet aber auch eine Bescheinigung darüber, dass wir ein seriöser Betrieb sind. You get what you see. - ohne Wenn und Aber."
Ob das Unternehmer-Duo Danelon und Gärtner sich noch einmal einer solchen Durchleuchtung stellen würde? "Die Frage stellt sich gar nicht." Beide lachen - und erklären dann: "Wenn wir das Zertifikat behalten wollen, müssen wir künftig jedes Jahr eine Überprüfung durchführen lassen." Doch dann werden sie ernst und fügen hinzu: "Ja, wir würden es jederzeit wieder tun. Denn nichts ist schlimmer, als wenn man als Unternehmer meint, alles sei stets perfekt. Besser ist es, immer wieder mal die Richtung zu checken, oder auch die eine oder andere Sache in Frage zu stellen. Sonst beginnt nämlich ein Teufelskreis. Das Ganze geht zu Lasten des Betriebes, das dann zu Lasten des Kunden, und das wiederum zu Lasten des Betriebes. Heute läuft so ein Prozess viel schneller ab, als noch vor 20, 30 Jahren. Deshalb wollten wir schon jetzt die Weichen für die Zukunft stellen."
Außerdem, so die beiden Geschäftsinhaber, sei das alles gar nicht so wild: "Am besten, man hält sich an den Praxisleitfaden 'Qualitätsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen und/oder lässt sich von den betreffenden Fachleuten umfassend beraten."
Weitere Informationen stehen im Internet unter www.danelon-gaertner.de sowie unter www.eqzert.de.