Mit der Spende will die DATEV insbesondere das persönliche Engagement der Initiatoren und Mitarbeiter in den ausgewählten Einrichtungen unterstützen. Wichtig bei der Auswahl der Spendenempfänger waren die eigene Initiative der meist privaten Träger bei der Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen und die zu erwartende breite und nachhaltige Wirkung der Projekte. Mitarbeiter, Mitglieder und Geschäftsfreunde verzichten für diese zweckgebundenen Fördermittel seit 1990 auf Grußkarten und Geschenke der Genossenschaft zum Jahreswechsel.
In diesem Jahr erhalten folgende Einrichtungen eine Spende:
Das Sonderpädagogische Förderzentrum Roth investiert 23.000 Euro in eine mobile Theaterbühne. Das Förderzentrum betreut im Landkreis Roth 800 Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten. Das Angebot reicht von der Schulvorbereitung bis zur beruflichen Eingliederung. Im Schuljahr 2006/2007 wurde von zwei Lehrerinnen die Theaterwerkstatt gegründet. 25 Schüler der 5. und 6. Klasse meldeten sich freiwillig für die außerschulische Werkstatt an. Das Schultheater vermittelt den Kindern soziale Kompetenz auf natürliche, unaufdringliche Weise mit häufig nachhaltiger Wirkung. Die Einzigartigkeit des Theaters liegt in der Möglichkeit, dass die Kinder Gelegenheit erhalten, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und sich darin zu erleben, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen. Die gemeinsamen Erfolgserlebnisse erzeugen ein tragfähiges Gruppen- und Zusammengehörigkeitsgefühl.
Das Reit-Therapie-Zentrum Larrieden in Feuchtwangen erhielt 15.400 Euro für einen Erweiterungsbau. Im ambulanten Therapiebereich werden wöchentlich 100 behinderte Kinder, zeitweise auch Erwachsene, durch Maßnahmen mit und auf Pferden therapiert. Das Zentrum bietet seine Infrastruktur auch anderen Behinderteneinrichtungen und Familien in Bayern an. Dafür werden von dem Verein Therapeuten und vor allem Pferde und andere Haustiere entsprechend ausgebildet. Die wachsende Nachfrage, auch aus anderen Bundesländern, macht einen Anbau an der vorhandenen Reithalle notwendig.
Die Landesschule Pforta in Bad Kösen verwendet 30.000 Euro für die Bestuhlung des Kirchenraumes innerhalb einer ehemaligen Klosteranlage, damit dieser auch als Schulaula, Theater- und Konzertraum nutzbar wird. Die Schule wurde im Jahr 1543 vom Kurfürsten Moritz von Sachsen in einem säkularisierten Kloster gegründet und ist damit heute ein traditionsreiches Internatsgymnasium in Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt für besonders begabte Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet.
Das Förderzentrum Hören in Erfurt erhielt 21.600 Euro für technische Hilfsmittel zur Sprachschulung von gehörbehinderten Kindern. Besonders geeignet dazu ist das Whiteboard, das sowohl als Tafel als auch als PC in Großformat mit Zugang zum Internet dient. Somit können fehlende Wortinhalte, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Stoffinhalten und Beziehungen zu anderen Bereichen auch visuell verdeutlicht werden. Über eine im Klassenraum mobil eingesetzte Hörschleife lassen sich Nebengeräusche ausblenden. Die individuellen Hörgeräte können auf induktives Hören gestellt werden. Hörgeschädigte können damit dem Sprecher folgen, ohne Nebengeräusche mithören zu müssen.
Die Martin-Bartels-Schule in Dortmund erwirbt für 20.000 Euro neue Außenspielgeräte. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Sehen bietet ihren Schülern den Besuch der Grund- und Hauptschule sowie den Besuch von Regelschulen an. Dabei wird immer deutlicher, dass sehgeschädigte Kinder und Jugendliche ihre Kompetenzen im sozialen Kontext mit Sehenden ausbauen und weiterentwickeln können. Möglichst viele Schüler, die ihre Sehschädigung ausreichend bewältigen können, sollen an einem gemeinsamen Unterricht teilnehmen. Etwa 120 sehgeschädigte Kinder bis 6 Jahren werden im Rahmen der Frühförderung an der Schule betreut. Ziel der Frühförderung ist die Integration des Kindes in sein familiäres Umfeld und in die Kindergartengruppe. Seit 2000 werden auch blinde Kinder und Jugendliche an der Martin-Bartels-Schule unterrichtet, damit Blinde wohnortnah und nicht in einigen wenigen Zentren mit Internaten (Soest, Paderborn, Düren) unterrichtet werden können.
Der Verein Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis nutzt 10.000 Euro für behindertengerechte, mitwachsende Stühle und Tische im Sprachtherapieraum seines heilpädagogischen Kindergartens "Käthe Kraemer". In der seit 1977 existierenden Kindertagesstätte waren die bisherigen Möbel verschlissen. Diese Kindertagesstätte in Frechen-Buschbell ermöglicht Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung den Kindergartenbesuch. Es werden derzeit 24 Kinder in drei Gruppen betreut.
Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Germersheim in Hatzenbühl erwirbt für 5.000 Euro ein neues Therapiepferd für das heilpädagogische Reiten. Zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen betreuen monatlich 28 schwerst mehrfachbehinderte Kinder aus der Tagesförderstätte, 49 integrative Kinder und Jugendliche sowie 12 behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder aus dem Förderkindergarten der Lebenshilfe.
Die Stiftung Kinderträume in Essen verwendet 5.000 Euro für ihre satzungsgemäßen Aufgaben. Die Stiftung fördert vor allem Projekte die benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wie die Frühförderstelle Familien in Begleitung FIB in Schwerin, die neue Kindertische und -stühle, Turnmatten und Bücher aus den Mitteln der Stiftung anschaffen konnte.
Der Förderverein Paulus Kinder in Berlin schafft für 2.000 Euro 30 Cajon-Bausätze für die gleichnamige Grundschule an. Die Bausätze sollen im Werkunterricht farblich gestaltet und zusammengesetzt werden. Cajons sind eine Art Trommel zum Training des Rhythmusgefühls. Die Instrumente kommen später bei Chorauftritten und Konzerten zum Einsatz.