"Private Bauherren und Sanierer sollten sich über die bunte Welt der Putze und Fassadenfarben gründlich informieren, bevor sie eine Entscheidung für den einen oder anderen Oberputz und Farbton treffen", rät Dipl.-Holzbauing. Guido Kuphal, Geschäftsführer des ökologisch orientierten WDVS-Anbieters INTHERMO in Ober-Ramstadt/Hessen.
Fassaden gestalten
Geschulte Verarbeiter können ihren Auftraggebern auf Putzträgerplatten aus Holzfasern selbst ausgefallene Wünsche erfüllen: Bunte Frühlingsfarben, abwechslungsreiche Putzstrukturen und -körnungen sowie die Möglichkeit, verschiedene Materialien wie Holz, Putz und Flachverblender miteinander zu kombinieren, münden in eine variantenreiche Fassadenarchitektur. Hauseigentümer, die die Außenwände aus Energiespargründen dämmen lassen wollen, sollten die Chance nutzen und sich von ihrem Architekten, Stuckateur oder Zimmermann Vorschläge zur individuellen Fassadengestaltung unterbreiten lassen.
Bei größeren zusammenhängenden Flächen und mehreren Objekten wie in größeren Liegenschaften oder Siedlungen kann oftmals auch der Putzhersteller Designberatung leisten: INTHERMO beispielsweise arbeitet eng mit einem FarbDesignStudio zusammen, um Architekten und Verarbeiter bei der Farbenwahl und Flächengestaltung zu unterstützen: Von einem professionell ausgearbeiteten, rundum stimmigen Entwurf profitieren auch die Hauseigentümer, die darauf schon vorab erkennen können, wie schön ihr Haus oder die Wohnsiedlung nach Abschluss der Dämm- und Verputzarbeiten aussehen wird.
In jedem Fall müssen Putz und Trägerplatte bauphysikalisch miteinander harmonieren. Dafür sorgt ein mehrschichtig aufgebautes Putzsystem. Es besteht aus einer Armierung mit eingebettetem Gewebe, dem Grund- sowie dem Oberputz in gewünschter Farbigkeit, Struktur und Körnung. Welcher Putz sich mit welcher Dämmplatte kombinieren lässt, kann man der bauaufsichtlichen Zulassung entnehmen, die für jedes Wärmedämmverbundsystem in Deutschland vorliegen muss. Diese Vorschrift dient in erster Linie der Qualitätssicherung am Bau. So vermindern systemkonforme Putze das Rissbildungsrisiko bei hohen Außentemperaturen und sorgen für einen angemessen Schutz der Fassadendämmung vor Schlagregen und anderen Witterungseinflüssen.
Unterschiedliche Beschichtungen
Für den Einsatz auf holzfasergedämmten Außenwänden kommen sowohl mineralische als auch pastöse Ausführungen in Betracht. Je nach dem, welche Bindemittel, Füllstoffe und Farbpigmente bei der Herstellung verwendet werden, unterscheiden sich mineralische von pastösen Putzen in ihren Eigenschaften, Erscheinungsformen und Verwendungsmöglichkeiten. Diese Vielfalt eröffnet reizvolle Perspektiven, wenn es darum geht, die Fassade eines Hauses durch ein INTHERMO Wärmedämmverbundsystem auf Holzfaserbasis energetisch auf den neusten Stand zu bringen und zugleich das äußere Erscheinungsbild mit einem frischen Putz sehenswert zu gestalten.
Mineralische Putze
Mineralische Putze setzen sich aus Bindemitteln, Zuschlagstoffen und Wasser zusammen. Vor allem das Bindemittel bestimmt die Eigenschaften der aufzubringenden Beschichtung. Mineralische Fassadenputze basieren auf anorganischen Bindemitteln wie Kalk oder Zement, die häufig auch miteinander vermischt werden, um gute Resultate an der Fassade zu erzielen. Beim Zuschlagstoff handelt es sich zumeist um Sand, der in unterschiedlichen Gesteinskörnungen verwendet wird.
INTHERMO führt für Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfaserbasis spezielle HFD-Mineral-Leichtputze. Dabei handelt es sich um so genannte mineralische Werktrockenmörtel der Mörtelgruppe PII nach DIN 18550. Sie sind als Oberputze für das INTHERMO WDVS zugelassen. HFD-Mineral-Leichtputze werden als nicht brennbar bzw. schwer entflammbar eingestuft, sind hoch wasserdampfdurchlässig, witterungsbeständig, wasserabweisend und extrem spannungsarm. Außerdem weisen sie ein sehr gutes Verformungsverhalten auf, was an der Fassade beispielsweise unter Einwirkung wechselnder Umgebungstemperaturen wichtig ist. Aufgrund ihrer leichten Zuschlagstoffe überzeugen sie durch eine geschmeidige Verarbeitung und wirtschaftliche Verbrauchswerte. Als Oberputz auf INTHERMO Holzfaserdämmplatten bewähren sie sich als mechanisch hoch belastbar und strapazierfähig. Sie sind zudem gut zu reinigen und von ihrer Zusammensetzung her vorbildlich umweltfreundlich.
Pastöse Putze
Silikonharzputze erfreuen sich als Bestandteil des INTHERMO WDVS größter Beliebtheit. Das liegt unter anderem daran, dass das Bindemittel dieser modernen Außenputze in Wasser emulgiert wird, chemische Lösemittel also überflüssig sind. Zum Charakter natürlicher Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfaserbasis passt das bestens. Ihr Diffusionsvermögen kommt dem mineralischer Edelputze nahe. Zudem verhalten sich Putze auf Silikonharzbasis ähnlich wasserabweisend wie reine Dispersionsputze: Sie funktionieren nach dem Prinzip eines feinmaschigen Gewebes, das Wasserdampf von innen nach außen abziehen lässt, auf umgekehrtem Weg das Eindringen von Feuchtigkeit aber blockiert. Fachgerecht aufgebrachte Silikonharzputze sind nach dem Aushärten schlagregenfest und beeindrucken durch ausgeprägte Selbstreinigungseffekte.
Bei INTHERMO HFD-Siliconharzputzen handelt es sich um verarbeitungsfertig eingestellte Strukturputze mit Siliconharz-Bindemittel für Fassaden. Sie sind witterungsbeständig, wasserabweisend nach DIN 4108, hoch wasserdampfdurchlässig, wasserverdünnbar, umweltfreundlich, geruchsarm, mechanisch hoch belastbar sowie strapazier- und reinigungsfähig. Dank ihrer abgestuften lichtbeständigen Pigment-Füllstoff-Granulat-Kombination und Siliconharz als Bindemittel lassen sie sich besonders geschmeidig verarbeiten. Zudem verfügen sie ab Werk über eine Konservierung gegen Befall und Schädigung durch Pilze und Algen, was auch an überdurchschnittlich stark bewitterten Standorten für ein dauerhaft einwandfreies Erscheinungsbild der Fassade sorgt und zugleich die Funktionsfähigkeit des Putzsystems gewährleistet.
Heller oder dunkler Farbton - Hellbezugswert
Der Fachbegriff Hellbezugswert markiert den Reflektionsgrad eines Farbtons zwischen Schwarz und Weiß. Dabei gilt: Je kleiner der Hellbezugswert ist, desto dunkler ist der Farbton - und umso größer ist die potenzielle Oberflächenspannung des eingefärbten Putzes unter Temperatureinwirkung. Lange Zeit wurde den Bauherren daher von vielen Verarbeitern empfohlen, dass der Hellbezugswert eines Putzes bei Fassadendämmmaßnahmen immer größer als 20 sein sollte; ansonsten bestünde durch temperaturbedingte Überdehnung der Putzoberfläche ein erhöhtes Rissbildungsrisiko. Durch modifizierte Putzrezepturen kann der Hellbezugswert bei INTHERMO jedoch auch unter 20 liegen, wodurch betont dunkel gestaltete Fassaden möglich werden, sofern das gestalterisch erwünscht ist und den Geschmack des Auftraggebers trifft.
Voraussetzung: Beim Einsatz des INTHERMO EcoPerl Leichtputzes mit zweimaligem Anstrich mit Color Spezial sind auch Farbtöne mit einem Hellbezugswert unter 20 möglich - jedoch nur zwischen 19 und 12 HBW. Diese sind anhand des INTHERMO Fassade-A1-Farbtonfächers zu wählen. "A1" ist eine Klassifizierung von Beschichtungen im Außenbereich und kennzeichnet Materialien von besonders hoher Güte. Dabei bedeutet "A", dass für den betreffenden Farbton ein Bindemittel verwendet wird, das die lichtbeständigen Pigmente besonders gut einbindet. Die Ziffer "1" steht für ein sehr lichtbeständiges anorganisches Pigment, das in der Putzbeschichtung zum Einsatz kommt.
Für saubere Fassadendämmsysteme auf Holzfaserbasis sorgen beispielsweise INTHERMO HFD-EcoPerl-Leichtputze, die über ein neuartiges Hybrid-Bindemittel verfügen. Der strukturierbare Oberputz eignet sich als Endbeschichtung für natürliche INTHERMO WDVS. Hervorzuheben ist der geringe Materialverbrauch des witterungsbeständigen, wasserabweisenden und hoch wasserdampfdurchlässigen Produkts. HFD-EcoPerl-Leichtputze sind außerdem wasserverdünnbar und geruchsarm. Ihre Bindemittelbasis - eine neuentwickelte Silikat-Organo-Hybrid-Dispersion - garantiert eine geschmeidige Verarbeitung und eine mechanisch hoch belastbare, zudem sehr strapazierfähige und gut zu reinigende Fassadenbeschichtung. Mit einer Konservierung gegen Befall und Schädigung durch Pilze und Algen ab Werk ausgestattet, wird eine mikrobielle Besiedelung des Hauses merkbar verzögert. (az)
Sie wollen mehr wissen?
Eine 136 Seiten starke Broschüre mit ausführlichen Informationen über natürliche Holzfaser-WDVS gibt es bei allen INTHERMO-Fachberatern – die Kontaktdaten stehen auf www.inthermo.de – oder per Post von INTHERMO, Roßdörfer Str. 50, D-64372 Ober-Ramstadt, Fon +49 (0) 61 54/71-16 69, Fax 71-4 08, Mail info@inthermo.de, Web www.inthermo.de