Riesiger Nachholbedarf
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 38 Mio. Wohneinheiten (Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungen in Mehrgeschossgebäuden). Davon bedürfen etwa 24 Mio. Wohnungen einer energetischen Sanierung, um geltenden baulichen Anforderungen gerecht zu werden. Doch nur ein marginaler Bruchteil dieser Wohnungen und Häuser verfügt bislang überhaupt über eine gedämmte Gebäudehülle (Dach- und Fassadenflächen); vom Erreichen des Niveaus der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) ganz zu schweigen. Um dem Klimaschutzziel tatsächlich ein gutes Stück näher zu kommen, wären vorrangig das Dämmen der Außenwände und des Dachgeschosses, der Austausch maroder Fenster gegen moderne Dreifachverglasungen, die Erneuerung überalteter Heizungsanlagen sowie den Einbau zeitgemäßer haustechnischer Systeme mit Nachdruck zu beschleunigen.
Holzfaserdämmstoffe vorteilhaft
Die heute bekannten Holzfaserdämmstoffe sind aus Holzweichfaserplatten bzw. porösen Holzfaserplatten hervorgegangen, die bereits vor 75 Jahren industriell hergestellt wurden. Vor rund 50 Jahren wurden sie erstmals genormt und zählen seither zu den bewährten und gebräuchlichen Baustoffen. Als Bestandteil von Wärmedämmverbundsystemen leisten Holzfaserdämmplatten einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung des Energiebedarfs, des Brennstoffverbrauchs sowie des Kohlendioxidausstoßes.
"Wer den Neubau von Wohnhäusern plant oder sich mit der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden befasst, sollte Holz als Baumaterial wählen und konsequenterweise Dämmstoffe aus natürlichen Holzfasern vorsehen. Denn Holzfaserdämmstoffe sorgen 365 Tage im Jahr für Behaglichkeit im Haus und reduzieren außerdem den CO2-Gehalt der Atmosphäre", rät auch Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer des in Wuppertal ansässigen Verbandes Holzfaser Dämmstoffe (VHD e.V.; www.holzfaser.org). Für ihn steht fest, dass sowohl der Mensch als auch die Umwelt profitieren, wenn Waldholz weder ungenutzt verrottet noch Sägewerksrestholz zu Pellets verarbeitet wird, sondern aus dem Naturrohstoff ökologisch vorbildliche Baumaterialien gemacht werden. Denn Holz entlastet wie kein anderes Material die Atmosphäre von erheblichen Mengen Kohlendioxid. Allein der Holzrahmen eines durchschnittlich großen Einfamilienhauses bindet einige Tonnen. Ähnlich verhält es sich mit der klimaschonenden Wirkung von Holzfaserdämmstoffen, die ebenso wie das Konstruktionsvollholz des Tragrahmens das klimaschädliche Treibhausgas in großem Stil einlagern, indem sie es wie alle Naturhölzer in nennenswertem Umfang in sich aufnehmen und dauerhaft binden.
Nachhaltigkeitsgebot sichert Verfügbarkeit
An Holznachschub besteht kein Mangel, denn in deutschen Forsten gilt das Nachhaltigkeitsprinzip - einerlei, ob es sich um Privatwald oder Staatswald handelt. Generell dürfen maximal so viele Holzfestmeter geerntet werden, wie durch Neuanpflanzungen nachwachsen können. Dadurch bleibt der Baumbestand gewahrt. Baustoffe aus Holz und Dämmstoffe aus Holzfasern beim Hausbau zu verwenden, bedeutet also, wirtschaftlich und umweltschonend zugleich zu handeln.
Temperaturausgleichende Funktion
Fachgerecht an der Fassade - in denkmalgeschützten Gebäuden gegebenenfalls raumseitig - montierte Holzfaserdämmplatten in Kombination mit einem Putzsystem gleichen den Temperaturanstieg und das Temperaturgefälle in Innenräumen gegenüber den herrschenden Außentemperaturen aus. Die regulierende Wirkung ergibt sich aus der messbaren Verzögerung des Wärmeein- und -austritts durch die Außenwände eines aufgedämmten Hauses. So können insbesondere Wärmedämmverbundsysteme scheinbar gegensätzlichen Anforderungen - Schutz vor Transmissionswärmeverlusten im Winter versus Schutz vor starker Aufheizung durch Sonnenbestrahlung im Sommer - ganzjährig entsprechen.
1a sommerlicher Hitzeschutz
Im Sommer kommt es vor allem auf einen guten Hitzeschutz an. Dafür muss der Dämmstoff Wärme, die von außen auf die Gebäudehülle trifft, in sich aufnehmen, speichern und "puffern" - also 1. verzögert und 2. peu à peu wieder abgeben. Daraus resultiert der als Phasenverschiebung bekannte Effekt, bei dem der Wärmeeintrag ins Haus so lange hinausgezögert wird, bis die abendliche Abkühlung einsetzt. Ein Zuviel an Wärme kann dann - zu vorgerückter Stunde - bei niedrigeren Außentemperaturen umso leichter durch das geöffnete Fenster wieder aus dem Raum entweichen.
Mit Holzfaserdämmstoffen lassen sich im Sommer Phasenverschiebungen zwischen sechs und 14 Stunden ohne weiteres erzielen. Eine mittlere Phasenverschiebung von zehn Stunden bedeutet dabei, dass Wärmeeinheiten, die zum Zeitpunkt der größten Mittagshitze - in der Regel zwischen 12 und 14 Uhr - auf die Fassade treffen, die Hitzebarriere erst sehr viel später überwinden können, so dass es in einem holzfaserumdämmten Raum nur zu einer vergleichsweise geringen Temperaturerhöhung kommt.
Guter Kälteschutz
Ein guter Dämmstoff muss im Herbst und Winter natürlich Schutz vor winterlicher Kälte bieten. Daher sollte die Wärmeleitfähigkeit des Materials gering sein, was man am so genannten Lambda-Wert erkennt. Bei zeitgemäßen Dämmstoffen sind die Unterschiede marginal. Um sich richtig zu entscheiden, ist eine Untersuchung der energetischen Situation des Hauses im Einzelfall vor Ort zu empfehlen. Erst nach der Begutachtung des Objekts kann eine genaue Dämmempfehlung ausgesprochen werden. Holzfaserdämmstoffe haben sich zur energetischen Optimierung sowohl von Neu- als auch von Altbauten aller Baujahre bewährt.
Wohltuender Schallschutz
Grundsätzlich gilt, dass massive Wand- und Deckenkonstruktionen Schall besser absorbieren als leichte. Entsprechendes trifft auf die Dämmstoffe zu: Straßenlärm von außen und Trittschall im Haus sollte ein guter Dämmstoff "schlucken". Bringt man auf der Außenwand eines Hauses ein Wärmedämmverbundsystem an, das auf einem vergleichsweise leichten Dämmstoff basiert, kann sich die akustische Situation im Gebäude aufgrund ungünstiger Resonanzschwingungen gegenüber dem ungedämmten Zustand sogar verschlechtern; gemessen wurde in Einzelfällen eine Differenz von bis zu 4 dB (A). Bei relativ schweren Dämmplatten aus Holzfasern hingegen, die pro Kubikmeter bis zu 250 kg wiegen, ist tendenziell eher das Gegenteil der Fall: Ein an der Fassade montiertes Wärmedämmverbundsystem auf Holzfaserbasis dämpft die im Raum wahrnehmbare Geräuschkulisse erfahrungsgemäß um bis zu 9 dB (A). Bedenkt man, dass ein Unterschied von 10 dB (A) vom menschlichen Gehör als doppelt bzw. halb so laut wahrgenommen wird, kann man sich eine Vorstellung von den akustischen Verhältnissen in dem einen oder anderen Haus vor und nach dem Dämmen machen. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass normale Fensterflächen Schall nahezu unvermindert passieren lassen.
Sehr guter Brandschutz
Die Sicherheit der Hausbewohner muss nach Maßgabe der übergeordneten Musterbauordnung (MBO) zu jeder Zeit gegeben sein. Um Schutz von Leib und Leben sowie von Hab und Gut vor Brandgefahren zu gewähren, hat jeder Dämmstoff den Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnung (LBO) zu genügen. Die einzelnen Brandschutz-Bestimmungen können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Bei INTHERMO Wärmedämmverbundsystemen für Fassaden, die außenseitig verputzt sind, wurde ein Feuerwiderstandsvermögen über eine Zeitspanne von 90 Minuten festgestellt. Das bedeutet, dass die Statik einer brennenden Außenwand den Flammen mindestens anderthalb Stunden standhält.
Klimaschutz inbegriffen
Bei der Herstellung soll ein Dämmstoff idealerweise einen möglichst geringen Primärenergieaufwand erfordern. Erzeugnisse aus heimischen Rohstoffen sind Importen aus fernen Ländern vorzuziehen, soweit sich dadurch die energieaufwändigen Transportwege verkürzen und der klimaschädliche CO2-Ausstoß verringert. Besteht der Dämmstoff aus einem Material wie Holz, das die Fähigkeit besitzt, Kohlendioxid in sich aufzunehmen und für lange Zeit zu speichern, ist man ökologisch auf der sicheren Seite. Bei Holzfaserdämmstoffen ist das wie bei keinem anderen Dämmstoff der Fall, denn 1 kg Holzfaserdämmstoff entlastet die Atmosphäre um rund 1,2 kg Kohlendioxid. Am Ende seiner der Nutzungsdauer lässt sich der Naturdämmstoff entweder trennen und kompostieren oder thermisch verwerten (wobei das Verbrennen CO2-neutral erfolgt, da lediglich die im Holz gebundene Menge Kohlendioxid wieder freigesetzt wird).
Bauaufsichtlich zugelassen
Wärmedämmverbundsysteme sind geprüfte Bauprodukte, die stets aus mehreren Komponenten bestehen. Die bauphysikalischen Eigenschaften der miteinander kombinierten Materialien sind jeweils präzise aufeinander abgestimmt. Sie müssen als Bestandteile des WDVS bauaufsichtlich zugelassen sein. Die amtliche Zulassung bezieht sich dabei auf das WDV-System als Ganzes mit allen ausdrücklich erwähnten Teilsystemen und Komponenten. Bauprodukte, die vom amtlichen Zulassungsbescheid nicht erfasst werden, dürfen in der Praxis nicht eingesetzt werden; ansonsten liegt ein Verstoß gegen geltendes Baurecht vor. Materialmix ist also kein Kavaliersdelikt! Der Bezug aller WDVS-Komponenten eines Anbieters aus einer Hand liegt im Interesse aller Baubeteiligten und ist daher mit Nachdruck zu empfehlen.
Nachhaltig zu empfehlen
Mit Wärmedämmmaßnahmen lässt sich der Gesamtenergieverbrauch aller 38 Mio. Privathaushalte, die zum Beheizen einer Wohnfläche von 3,4 Mio. m² rund ein Drittel der in Deutschland insgesamt verfügbaren Energie konsumieren, effizient und nachhaltig reduzieren. Das Hauptaugenmerk richtet sich hierbei auf die Fassade, der in ungedämmtem Zustand ein Anteil von durchschnittlich 30 Prozent an den Transmissionswärmeverlusten eines Gebäudes zuzuschreiben ist. Objektspezifisch abgestimmt, verringern Fassadendämmsysteme die CO2-Emissionen privater Wohngebäude messbar. Als bauliche Maßnahme gegen die voranschreitende Erderwärmung mit ihren deutlich spürbaren Auswirkungen auf das Klima und das Kräftegleichgewicht in der Natur ist ihr Einsatz ohne Wenn und Aber zu empfehlen. Bei der Auswahl des favorisierten Dämmstoffs sollten im Rahmen einer Baumaßnahme zur energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden nicht nur Kostenaspekte eine Rolle spielen. Vielmehr ist insbesondere unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten darauf zu achten, dass die Wärmedämmung zum vorhandenen Wandaufbau des zu modernisierenden Gebäudes und den vorwiegend eingesetzten Baumaterialien in bauphysikalischer Hinsicht wirklich passt. Wärmedämmung, sommerlicher Hitzeschutz, Schallschutz und zahlreiche weitere Aspekte sind in jedem Einzelfall im Interesse der von den Bewohnern subjektiv empfundenen Verbesserung der Wohnqualität miteinander bestmöglich in Einklang zubringen, wenn das energetisch motivierte Dämmvorhaben gelingen soll. Mit dem INTHERMO Holzfaser-WDVS haben Verarbeiter und Auftraggeber in ganz Europa sowie selbst in den USA nachweislich sehr gute Erfahrungen gemacht. (az)
Weitere Informationen über INTHERMO Holzfaser-WDVS gibt es von der INTHERMO GmbH, Roßdörfer Str. 50, D-64372 Ober-Ramstadt, Fon +49 (0) 61 54 / 71-16 69, Fax +49 (0) 61 54 / 71-4 08, info@inthermo.de, www.inthermo.de sowie im persönlichen Gespräch mit den freundlichen Mitarbeitern im INTHERMO Außendienst.