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Erkältung und Grippe am Arbeitsplatz - Zwei von drei Deutschen gehen krank ins Büro

(lifePR) (Berlin, )
Die Erkältungs- und Grippewelle schlägt zu – es wird gehustet, geschnieft und gekrächzt. Das bedeutet auch, dass die Büros wieder zu regelrechten Virenherden mutieren. Denn mehr als jeder Zehnte (13 Prozent) lässt sich bei einer Erkältung oder Grippe gar nicht krankschreiben, wie das Verbraucherportal www.erkaeltet.info in einer aktuellen Umfrage herausgefunden hat. Wie man sich am Arbeitsplatz fit durch die kalte Jahreszeit bringt und was der Arbeitgeber von kranken Mitarbeitern erwarten darf, erklären die Experten von erkaeltet.info. 

Das Telefon klingelt ohne Unterlass und der Schreibtisch quillt über – wenn die Erkältungs- und Grippewelle rollt, sind die Büros sichtbar unterbesetzt. Der Grund dafür ist ganz simpel: Die deutliche Mehrheit der Deutschen (62 Prozent) quält sich bei einer Erkältung oder Grippe immer oder meist ins Büro und verwandelt die Arbeitsumgebung so in eine hoch ansteckende Keimzelle. Unter den Selbstständigen geht auch jeder vierte (22 Prozent) bei einer starken Erkältung oder Grippe immer zur Arbeit. Am Ende erwischt es dann gleich mehrere Kollegen mit. Überraschend ist das jedoch nicht, denn 40 Prozent der Deutschen haben Angst, sich krankschreiben zu lassen – bei den Angestellten sind es 41 Prozent und bei den Selbstständigen 28 Prozent. Das hat eine repräsentative Umfrage von www.erkaeltet.info, dem unabhängigen Verbraucherportal rund um Erkältung und Grippe, festgestellt. Mit welchen Tipps Arbeitgeber einer Krankheitswelle im Büro vorbeugen können und welche Rechte und Pflichten die kranken Arbeitnehmer haben, erklärt die Gesundheitsexpertin Dr. med. univ. Annina Jenal:

1. Tipp: Heizung nicht voll aufdrehen
Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) gibt an, dass bei ihnen die Heizung im Büro an kalten Tagen voll aufgedreht wird. Doch das ist gar nicht gut, wie Dr. Jenal weiß: „Da Keime in einer trockenen Heizungsluft flugfähiger sind und dadurch leichter eingeatmet werden, können überheizte Räume Erkältungen fördern. Zudem trocknen so die Schleimhäute schneller aus, die dadurch kleinste Läsionen bekommen. Erreger können dann leichter eindringen und sich vermehren. Außerdem werden Erreger von den Flimmerhärchen der Nase und Lunge schlechter abtransportiert.“ 

2. Tipp: Auf Handhygiene achten und nicht ins Gesicht fassen
Am häufigsten werden Viren und Bazillen über Hände übertragen, daher ist regelmäßiges Händewaschen in der Erkältungszeit Pflicht. Immerhin wird bei 45 Prozent der Befragten Desinfektionsmittel am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Arbeitnehmer darauf achten, ihre Hände von Augen, Mund und Nase fernzuhalten, da sonst die Viren über die Schleimhäute eindringen können.

3. Tipp: Vitaminreiche Nahrung essen
Berufstätige können ihre Abwehrkräfte stärken, indem sie dem fetten Kantinenessen eine gesunde vitaminreiche Ernährung vorziehen. Am einfachsten ist dies, wenn gesunde und vitaminreiche Snacks wie Äpfel und Orangen mit ins Büro genommen oder vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden. Leider haben die Arbeitgeber hier noch Nachholbedarf, denn gerade mal in jedem siebten Büro (15 Prozent) wird den Mitarbeitern ein wöchentlicher Obstkorb zur Verfügung gestellt.

4. Tipp: An Bewegung und Schlaf denken
Nach dem Mittagessen ist ein Spaziergang an der frischen Luft zu empfehlen. Dadurch werden die Schleimhäute angefeuchtet und das Immunsystem angekurbelt. Gleichzeitig tut die Bewegung dem Körper gut und ist eine Abwechslung zum ständigen Sitzen im Büro. „Genauso wichtig wie Bewegung sind für den Körper Ruhephasen“, sagt Dr. Jenal. Das Immunsystem lässt sich durch ausreichenden Schlaf nachweislich stärken.

5. Tipp: Virenbelastung im Büro gering halten 
Stellen, die durch Handkontakt verstärkt mit Viren behaftet sind, wie Türklinken, Lichtschalter und Tastaturen, sollten mehrmals die Woche gereinigt werden. Besondere Vorsicht gilt bei Abfalleimern: Ein Papierkorb voll benutzter Taschentüchern ist hochinfektiös – vor allem ohne Deckel. Auch hier sind sich die Arbeitgeber der Gefahr noch nicht ausreichend bewusst. Laut Umfrage haben die Abfalleimer in 55 Prozent der Büros keinen Deckel. Das Ansteckungsrisiko kann aber deutlich gesenkt werden durch regelmäßiges Ausleeren, Auswaschen und eine Abdeckung.

Anwesenheitspflicht: Gefährlich & hoch ansteckend
Nach wie vor ignorieren viele die ersten Anzeichen einer Erkrankung und gehen weiter zur Arbeit, obwohl sie sich zu Hause ausruhen sollten. Die Gründe dafür sind besorgniserregend: Vier von Zehn (40 Prozent) haben Angst, sich bei einer Erkältung oder Grippe krankschreiben zu lassen, weil das bei den Kollegen keinen guten Eindruck machen könnte. Fast die Hälfte der Angestellten (45 Prozent) sagt sogar, dass es bei ihnen in der Firma generell nicht gern vom Arbeitgeber gesehen wird, wenn man sich wegen einer Erkältung oder Grippe krankschreiben lässt. „Diese Erkrankungen sind aber nicht so harmlos wie die meisten glauben. Gerade bei einer Grippe, die meist mit Fieber einhergeht, ist Bettruhe sehr wichtig“, erklärt Dr. Jenal von erkaeltet.info. Gleichzeitig muss den Erkrankten klar sein, dass sie mit ihrem „Pflichtbewusstsein“ den Kollegen eher schaden als helfen. Denn die Gefahr einer Ansteckung wird so deutlich erhöht. Daher sollten Arbeitgeber keinesfalls Druck auf ihre kranken Mitarbeiter ausüben, damit diese zur Arbeit erscheinen. Immerhin ein Drittel (32 Prozent) sagt, dass Mitarbeiter mit Erkältungsanzeichen bei ihnen explizit darauf hingewiesen werden, sich aus Rücksicht auf die Kollegen krankschreiben zu lassen.

Was darf der Arbeitgeber verlangen?
Jeder Fünfte (21 Prozent) gibt an, dass der eigene Arbeitgeber es von den Mitarbeitern verlangt, bei Krankschreibung telefonisch jederzeit erreichbar zu sein – von den Selbstständigen ist es jeder vierte (27 Prozent). 15 Prozent müssen bei Krankmeldung aufgrund von Erkältung oder Grippe ihre Geschäfts-Mails von zu Hause aus lesen und beantworten – bei den Selbstständigen sind es sogar 36 Prozent. An sich darf der Arbeitgeber das nicht von den krankgeschriebenen Mitarbeitern verlangen. Falls der Erkrankte jedoch wichtige Informationen besitzt, die für den geregelten Ablauf nötig sind, sollte er telefonisch erreichbar sein – Anrufe des Arbeitsgebers müssen in diesem Fall angenommen werden. Zudem bedeutet die Krankschreibung nicht, dass der Arbeitnehmer an das Bett gefesselt ist – kürzere Wege zum Einkaufen, Arzt oder zur Bank sind auch mit Krankschreibung erlaubt. Ist die Erkältung früher auskuriert, muss der Arbeitnehmer nicht die gesamten Tage der Krankschreibung nutzen, sondern kann vorzeitig wieder zur Arbeit gehen. Eine ärztliche Bescheinigung ist dafür nicht nötig. 

Über die Studie:
Die Studie wurde von http://www.erkaeltet.info in Zusammenarbeit mit promio.net im Oktober 2016 durchgeführt. Die Daten wurden mittels repräsentativer Online-Befragung von 1028 deutschen Verbrauchern erhoben.

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