1. Abhärtungsmethode: Saunagänge
Der Klassiker unter den Abhärtungsmethoden ist das Saunieren. Durch die hohen Temperaturen in der Sauna stellen sich die Gefäße der Haut weit und die Körpertemperatur steigt leicht an. Dies führt dazu, dass u. a. die Prozesse des Immunsystems schneller ablaufen. „Ein bis zwei Mal pro Woche kann ein Saunagang daher zur Abhärtung gegen Erkältung sinnvoll sein“, erklärt Dr. Jenal. Zudem stärkt das Saunieren das Herz-Kreislaufsystem. Wer aber bereits erkrankt ist, sollte auf den Saunagang verzichten, da die hohe Temperatur für den geschwächten Körper Stress bedeutet und Energie raubt.
2. Abhärtungsmethode: Wechselduschen
Wechselduschen sind nichts für Weicheier. Regelmäßig angewandt, kann sich der Körper dadurch besser an schwankende Temperaturen anpassen und ist nicht so stark kälteempfindlich. „Wechselduschen sind daher gerade im Übergang von der warmen zur kalten Jahreszeit zu empfehlen. Allerdings können sie nicht vor einer Erkältung oder Grippe schützen“, sagt Dr. Jenal. Menschen, die häufig unter Kreislaufbeschwerden leiden, sollten vorsichtig mit Wechselduschen umgehen und sich gegebenenfalls vorab von einem Arzt beraten lassen.
3. Abhärtungsmethode: Bewusster Verzicht auf Stress
„Meiden Sie Stress“ – Eine Empfehlung, die gerade von Ärzten gern gegeben wird. Leider ist der Ratschlag leichter erteilt als umgesetzt. Dass Stress in Bezug auf die Gesundheit eine Rolle spielt, ist bewiesen. „Wenig Stress wirkt sich positiv auf den Körper aus. Steht man extrem unter Stress, ist oftmals auch das Immunsystem geschwächt, sodass man anfälliger für eine Erkältung oder Grippe ist“, weiß Dr. Jenal. Stress lässt sich z. B. durch regelmäßige Entspannungsübungen und gezielte Auszeiten vom Alltag mindern.
4. Abhärtungsmethode: Ausreichend Schlaf
Dass Schlaf gesund ist, überrascht ebenfalls nicht. Doch den Grund dafür kennen die wenigsten. Dr. Jenal erklärt: „Ausreichender Schlaf ist essenziell, da dadurch die Immunzellen aktiviert werden. Die Immunzellen folgen einem Tag-Nacht-Rhythmus und sind in der Nacht aktiver als am Tag. Der Körper kann während des Schlafs seine ganze Energie darauf verwenden, Krankheitserreger, wie z. B. Erkältungs- oder Grippeviren, effektiv zu bekämpfen. “
5. Abhärtungsmethode: Vitaminreiche Ernährung
„Du bist, was du isst.“ Deshalb ist es wichtig, sich gesund zu ernähren. „Die Nahrung sollte reich an verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen wie beispielsweise Zink, Eisen und Selen sein. So unterstützt sie auch das Immunsystem“, sagt die erkaeltet.info-Expertin. Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung sollte selbstverständlich nicht nur in der klassischen Erkältungszeit geachtet werden. Auch wenn die Ernährung nicht vor einer Erkrankung schützen kann, trägt auch sie einen Teil zur Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden bei.
6. Abhärtungsmethode: Darm gesund halten
Das Thema Darmgesundheit existiert schon länger in der Medizin. Dennoch ist es ein bisher weitgehend unerforschter Aspekt. Der Darm besitzt ein eigenes Immunsystem, das für die Vernichtung von Darmkeimen essenziell ist. „Mediziner gehen davon aus, dass das darmeigene Immunsystem auch bei der Bekämpfung von anderen Krankheiten wichtig ist. Es konnte hier angeblich eine Beteiligung bei der Bekämpfung von Viren, die eine Grippe auslösen, gefunden werden“, erklärt Dr. Jenal. Um den Darm gesund zu halten, sollte man Ballaststoffe zu sich nehmen, langsam essen und immer sorgfältig kauen sowie viel Wasser trinken.
7. Abhärtungsmethode: Sport
Sport doch kein Mord? Wer mindestens einmal die Woche 150 Minuten Sport macht, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und regt den Stoffwechsel sowie das Immunsystem an. „Als Abhärtungsmethode gegen Erkältung und Grippe hat Sport aber leider keine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung“, sagt Dr. Jenal. Ist man bereits erkrankt, sollte auf Sport verzichtet werden bis die Erkältung oder Grippe auskuriert ist.
8. Abhärtungsmethode: Positives Denken
„Der Glaube kann Berge versetzen“ – eine Weisheit, die auch auf das Thema Abhärtung zutrifft. In Studien konnte bereits gezeigt werden, dass sich eine positive Einstellung auf die Gesundheit auswirkt. Optimisten stecken sich bspw. weniger häufig mit Erkältungsviren an. Dr. Jenal meint: „Scheinbar haben die Gedanken einen Einfluss auf das Immunsystem. Die Psyche stellt einen wichtigen Faktor dar, sowohl präventiv als auch nach dem Ausbruch einer Krankheit.“
9. Abhärtungsmethode: Fußbäder
Gerade in der kalten Jahreszeit tut ein warmes Fußbad gut und weckt die Lebensgeister. Dr. Jenal erklärt: „Die Wärme der Füße sorgt für eine bessere Durchblutung der Atemwege, was wiederum die dortige lokale Abwehr stärkt.“ Regelmäßige Fußbäder tun demnach nicht nur dem eigenen Wohlbefinden gut, sondern können auch helfen, einer Erkältung vorzubeugen.
10. Abhärtungsmethode: Echinacea – Sonnenhut-Extrakte
Echinacea ist der lateinische Begriff für die Pflanzengattung Sonnenhüte. Immer mehr schwören auf die Extrakte als Abhärtungsmethode gegen Erkältung und Grippe. Doch das Thema ist umstritten, da es sowohl Studien gibt, die Echinacea als unwirksam beschreiben als auch welche, die dem Arzneimittel einen Effekt einräumen. Dr. Jenal von erkaeltet.info spricht sich dafür aus: „Echinacea aktiviert das Immunsystem direkt und hat eine anti-mikrobielle Wirkung. Zudem wirkt es anti-entzündlich und ist deshalb eine hilfreiche Methode, um einer Erkältung oder Grippe vorzubeugen.“
Fazit: Das Abhärten gegen Erkältung und Grippe ist zum Teil ein Mythos. Auf jeden Fall können aber damit die Kälteempfindlichkeit reduziert und das Immunsystem gestärkt werden. Abhärtung verhindert also eine Erkältung oder Grippe nicht immer direkt, senkt jedoch das Risiko, daran zu erkranken.