Michael Franke geht in seinen Arbeiten auf die Ursprünge der europäischen Kultur zurück. In einem Dialog zwischen Antike und Moderne präsentiert er einen Kosmos, der seit Jahrhunderten das Italienbild der Deutschen prägt. Gleichzeitig zeigt er, dass die Diskussion um Europa nicht nur eine soziale und ökonomische Komponente hat, sondern auch eine Frage der Kunst und der Kultur ist. Franke geht immer wieder in die Vergangenheit zurück, lässt sich sowohl von Goethes Italienreise als auch von der Gegensätzlichkeit deutscher und italienischer Geisteswelt inspirieren. Es entstehen Gemäldesequenzen mit großer Gestaltsymbolik, in denen Meereswogen, Wolken oder auch griechische und altrömische Bauwerke auftauchen. Seine Seh-Erfahrung übersetzt Franke als Bildsprache in metaphysische Räume und mythologische Visionen.
Die Gemälde von Michael Franke sind schön und dennoch nicht sofort einladend, sperrig und dennoch vielversprechend. Sie vermitteln eine Sinnlichkeit, die Historizität ebenso beinhaltet wie die momentane Kraft einer schöpferischen Inspiration. Seine Arbeiten sind sorgfältig formuliert und entstehen mit den verschiedensten Materialien – mit eigenen Pigmenten, Lasuren und einer Leinwand, auf der Tempera mit Öl vermalt wird. Ohne Pathos bringen die Bilder die Verbundenheit von Reflexion und Handwerk unmittelbar zum Ausdruck.
Termin: 15. September bis 17. November 2007
Eröffnung: Samstag, 15. September, 11 Uhr, der Künstler ist anwesend
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr,Samstags nach Vereinbarung.
Über den Künstler:
Michael Franke wurde 1957 in Bonn geboren. Er verbrachte mehrere Jahre in Rom, Mailand, Venedig und Palermo. Zurzeit lebt und arbeitet er in Bonn sowie an der holländischen Nordsee. Er hatte u. a. Einzelaus-stellungen im Galerie Forum Lindenthal, Köln, in der Galleria San Carlo, Mailand, im Museum Ludwig, Saarlouis, im Museo Nazionale di Castel Sant'Angelo, Rom, zuletzt in Athen im Zappeion Megaro.
Über die Frankfurter Westend Galerie:
Die Frankfurter Westend Galerie wurde 1966 gegründet und hat sich zu einem Forum für moderne und zeitgenössische italienische Kunst in Deutschland entwickelt. Bedeutende Maler und Bildhauer wie Giorgio Morandi, Lucio Fontana, Alberto Magnelli, Giuseppe Santomaso, Fausto Melotti und Arnoldo Pomodoro stellten hier erstmals in Frankfurt, einige sogar erstmals in der Bundesrepublik Deutschland aus.
Zu den Künstlern der Galerie zählen auch Piero Dorazio, Carla Accardi, Giulio Turcato, Achille Perilli, Antonio Sanfilippo und Pietro Consagra. Sie gründeten 1946 die Gruppe "Forma 1", die sich gegen jede Form der figurativen Kunst wandte. Auf Anregung der Frankfurter Westend Galerie fand im Dezember 1987 auf der Darmstädter Mathildenhöhe eine Retrospektive statt, zu der ein umfassender Katalog erschien.
Die Frankfurter Westend Galerie versteht sich nicht nur als Forum für Vertreter der klassischen Moder-ne, sondern bietet auch jungen Künstlern die Möglichkeit, sich einem kunstinteressierten Publikum vor-zustellen. Unter ihnen waren u.a. Enzo Esposito, Paolo Iacchetti, Tommaso Cascella, Arthur Kostner, Graziano Marini, Sonia Costantini, Alessandro Gamba, Carlo Pizzichini und andere.
Aus Anlass der 1200-Jahrfeier der Stadt Frankfurt organisierte die Frankfurter Westend Galerie 1994 die Ausstellung »Italienische Kunst der Moderne in Frankfurter Privatbesitz« und gab unter demselben Titel einen Katalog heraus.
Die Galerieräume öffnen sich auch deutschen Künstlern mit einer engen Verbindung zu Italien, u.a. Eduard Bargheer, Werner Gilles, Max Peiffer-Watenphul, Norbert Tadeusz, Ulrich Erben.