Mit der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissenschaften, die in einem Festakt am 14. Juli 2008 in Halle offiziell erfolgt, verbindet sich die Erwartung, dass die Leopoldina zum einen in den internationalen Gremien, in denen andere nationale Akademien der Wissenschaften vertreten sind, die deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertritt (Internationale Repräsentanz). Zum anderen ist sie aufgefordert, sich in die wissenschaftsbasierte Beratung von Gesellschaft und Politik einzubringen. Auf diesem Gebiet wird sie mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und den Akademien der Länder zusammenarbeiten und deren Expertise einbeziehen.
Zur Akademie Leopoldina
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung. Mit dem Festakt übernimmt sie offiziell die Aufgaben der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland.
Der Leopoldina gehören zurzeit etwa 1 300 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 32 Mitglieder der Leopoldina.