In Deutschland gibt es aktuell 132 Alzheimer-Gesellschaften auf örtlicher und Landesebene, die unter dem Dach der DAlzG zusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es für Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen das Leben mit der Krankheit zu verbessern. Neben den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern gibt es in den Alzheimer-Gesellschaften viele weitere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel in der Beratung oder in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz. Ehrenamtliche übernehmen hier hoch verantwortungsvolle Aufgaben, auch bei der Entwicklung von neuen Projekten, und gestalten so das gesellschaftliche Miteinander an vielen Stellen mit.
Monika Kaus, 1. Vorsitzende der DAlzG, erklärt: „Ehrenamt macht den Unterschied! Ohne die ehrenamtliche Mitarbeit so vieler engagierter Menschen wäre die Situation von Familien mit Demenz in Deutschland noch viel prekärer. Dort, wo die Angebote der Pflegeversicherung Lücken lassen, werden in den Alzheimer-Gesellschaften immer wieder neue Ideen und passgenaue Hilfen entwickelt.“
Wer sich im Bereich Demenz engagieren möchte, findet vor Ort viele Möglichkeiten. Zum Beispiel auch in einem neuen Projekt der DAlzG zur Ehrenamtlichen Begleitung von Menschen mit beginnender Demenz. Denn gerade in dieser ersten Phase haben Menschen mit einer beginnenden Demenz viele Fragen und brauchen einen Ansprechpartner, um sich auf diese neue Lebensphase einzustellen. Wer sich hier als Unterstützer einbringen möchte, erhält vorab eine spezielle Schulung, die ihn für diese Aufgabe qualifiziert.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Projekt „Ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit beginnender Demenz“
Menschen mit einer beginnenden Demenz haben einen anderen Informations- und Unterstützungsbedarf als Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Sie stehen in der Regel fest im Leben, manche sind noch erwerbstätig und andere gerade in den Ruhestand gewechselt oder sie führen ein selbstbestimmtes Leben als Rentnerin und Rentner. Weil eine Demenzdiagnose so viel infrage stellt und es zur gleichen Zeit viel zu regeln gibt, ist es gut, in dieser Situation nicht allein zu sein. Hier unterstützen Ehrenamtliche Erstbegleiter von Anfang. Um auf diese Aufgabe vorzubereiten, schulen Vereine und Initiativen vor Ort ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter anhand eines Curriculums, das von der DAlzG erstellt wurde. Das Projekt wurde im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie entwickelt und wird durch das Bundesseniorenministerium finanziell gefördert.