Diagnoseverfahren für Menschen mit Hörbehinderung anpassen
Schwerhörigkeit kann dazu führen, dass Betroffene Gesprächen nicht mehr richtig folgen, Fragen nicht adäquat beantworten können und sich zunehmend zurückziehen. Wenn eine Schwerhörigkeit nicht erkannt wird, führt dies unter Umständen vorschnell zur Annahme, dass eine Demenz vorliegt. Hier ist eine sorgfältige Diagnostik besonders wichtig. Die gängigen Diagnoseverfahren setzen allerdings ein gutes Hörverständnis voraus und müssten daher angepasst werden.
Für Menschen, die von Geburt an gehörlos sind, wird derzeit an der Universität zu Köln ein Demenztest entwickelt. Er sollte möglichst bald bundesweit verfügbar gemacht werden.
Informationsblatt zum Thema
Die DAlzG hat das Informationsblatt 21 zum Thema „Gehörlose und schwerhörige Menschen mit Demenz“ herausgegeben, das zum kostenlosen Download auf der Internetseite verfügbar ist: www.deutsche-alzheimer.de > Unser Service > Informationsblätter (Downloads)
Ausgabe 1/2020 des Alzheimer Info zu Thema
Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Alzheimer Info ist das Thema „Demenz und Hören“. Die Ausgabe erscheint am 13. März und ist als Einzelexemplar für 3 Euro oder im Abonnement für 12 Euro im Shop der DAlzG erhältlich.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.