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Grußbotschaft des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, zum Fastenbrechen 2007

(lifePR) (Bonn, )
Zum Ende des Fastenmonats Ramadan hat Karl Kardinal Lehmann im Namen der Deutschen Bischofskonferenz eine Grußbotschaft an die Muslime in Deutschland gerichtet.

Darin unterstreicht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Religionsfreiheit "ein zentrales Menschenrecht mit universalem Geltungsanspruch" sei, das für Christen wie für Muslime, für Andersgläubige und Nichtgläubige gelte und überall auf der Welt eingefordert werden müsse. Die Religionsfreiheit schütze auch das Recht der Muslime, würdige Moscheen in den Gegenden zu bauen, in denen sie leben. Solche Bauplanungen sollten langfristig angegangen und durch intensive Diskussionen mit der Wohnbevölkerung und den Behörden vorbereitet werden. Dabei sei auch über Probleme bei der Auswahl des Standortes und über Fragen der architektonischen Gestaltung offen zu sprechen.

Die Grußbotschaft im Wortlaut:

"Ramadan Mubarak!
Sehr geehrte muslimische Schwestern und Brüder, zum Ende des Fastenmonats Ramadan und dem Fest Eid al-Fitr wünsche ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz allen Muslimen in Deutschland eine gesegnete Zeit der Besinnung und des Betens. Möge Gott Ihr Fasten und Beten annehmen und allen Gläubigen inneren und äußeren Frieden schenken!

Wir alle waren in den vergangenen Wochen und Monaten Zeugen einer lebhaften Diskussion über den Bau von Moscheen in mehreren deutschen Großstädten. Leider wurden diese Debatten nicht immer im Geiste eines gedeihlichen Zusammenlebens geführt. Es ist mir deshalb wichtig, Ihnen einmal mehr zu sagen, dass sich die Katholische Kirche nachdrücklich zum Recht auf Religionsfreiheit bekennt. Sie gilt für Christen wie für Muslime, für Andersgläubige und auch für Nichtgläubige. Die Religionsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht mit universalem Geltungsanspruch. Überall in der Welt muss sie deshalb eingefordert werden. In Deutschland garantiert unsere Verfassung die Religionsfreiheit. Sie schützt auch das Recht der Muslime, würdige Moscheen in jenen Gegenden zu bauen, in denen sie leben.

Die Katholische Kirche hat aber immer auch darauf hingewiesen, dass die Planungen zum Bau einer Moschee langfristig angegangen und durch intensive Diskussionen mit der Wohnbevölkerung und mit den Behörden vorbereitet werden sollten. Auch die Kirche steht gerne zu solchen Gesprächen bereit, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Ausgleich und Verständigung beizutragen. Erforderlich ist ein konstruktiver Meinungsaustausch auf der Grundlage wechselseitiger Wertschätzung, bei dem offen auch über Probleme bei der Auswahl eines geeigneten Standortes und über Fragen der architektonischen Gestaltung gesprochen wird. Auf diesem Wege vermögen legitime unterschiedliche Auffassungen zusammengeführt und gute Lösungen gefunden werden. Wenn alle Beteiligten sich vom Geist des Ausgleichs bestimmen lassen, können auch strittige Diskussionen einen Beitrag zu einem friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben leisten.

Neben manchen Unterschieden zeichnen sich Christentum und Islam durch Gemeinsamkeiten aus, die noch immer nicht genügend entdeckt sind. Daher ist der christlich-muslimische Dialog auch weiterhin von außerordentlich großer Bedeutung. Das Gespräch und die Begegnung der Gläubigen unterschiedlicher Religionen setzen voraus, dass man sich gegenseitig als Geschöpfe Gottes und als Träger der gleichen unverlierbaren Menschenwürde und der universalen Menschenrechte anerkennt und annimmt.

In diesem Sinne spreche ich Ihnen auch in diesem Jahr meine herzlichen Grüße und Wünsche zu Ihrem so bedeutenden Fest aus. Den Gott des Friedens und der Barmherzigkeit bitte ich, Ihnen allen eine gute Gesundheit, inneren Frieden und Wohlergehen zu schenken.

Ihr Karl Kardinal Lehmann"

Hinweis:Eine Botschaft des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog zum Ende des Fastenmonats Ramadan "Christen und Muslime: aufgerufen, eine Kultur des Friedens zu fördern" finden Sie im Internet unter www.vatican.va
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