„Die komplexen Herausforderungen, denen die Erziehung heute begegnen muss, stehen oft in Verbindung mit dem zunehmenden Einfluss der Medien in unserer Welt“, so Papst Benedikt. Es sei die besondere Verantwortung von Eltern, aber auch von Kirche und Schule, Kinder zur Unterscheidungsfähigkeit in der Nutzung der Medien zu erziehen.
Dabei sollte Medienerziehung positiv sein. „Wenn man Kindern das, was ästhetisch und moralisch herausragend ist, vermittelt, hilft man ihnen, Wertschätzung, Klugheit und Urteilsvermögen zu entwickeln.“ Medienerziehung erfordere eine Heranbildung zur Ausübung von Freiheit. Sehr oft werde Freiheit jedoch als unablässige Suche nach Vergnügungen und neuen Erfahrungen dargestellt. „Aber das ist eine Verdammung, keine Befreiung!“, mahnt der Papst. Wahre Freiheit könne niemals zu einer unersättlichen Suche nach Neuigkeiten verurteilen. Vielmehr werde echte Freiheit als endgültige Antwort auf Gottes „Ja“ zur Menschheit erfahren, das dazu beruft, aus freiem Willen das Gute, Wahre und Schöne zu wählen.
An die Verantwortlichen der Medienwirtschaft appelliert Papst Benedikt erneut eindringlich, „die Produzenten anzuleiten und zu ermutigen, das Gemeinwohl zu schützen, die Wahrheit zu bekräftigen, die Menschenwürde jedes Einzelnen zu verteidigen und die Achtung vor den Bedürfnissen der Familie zu fördern.“ Die Notwendigkeit, dass die Medien effektiver Bildung und ethischen Standards verpflichtet sind, werde nicht nur von Eltern und Lehrern mit besonderem Interesse gesehen, sondern auch von allen, die einen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung haben. Viele Menschen, die in den Medien tätig sind, wünschten sich, zu tun, was richtig ist. Zugleich jedoch seien sie einem besonderen psychologischen Druck und ethischem Dilemma ausgesetzt, „weil gelegentlich der wirtschaftliche Wettbewerb Medienschaffende zu niedrigeren Standards drängt“, kritisiert Papst Benedikt. „Jeder Trend, Programme – einschließlich Filme und Video-Spiele – zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion – umso abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden. Wie kann man diese ‚Unterhaltung‘ den zahllosen jungen Menschen erklären, die unter Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch leiden?“, fragt Papst Benedikt.
Die Kirche begrüße die Möglichkeit, Eltern, Erziehern, Medienschaffenden und jungen Menschen Hilfen anzubieten. Papst Benedikt beschließt seine Botschaft mit dem Wunsch, dass die kirchlichen Pfarrei- und Schulprogramme heute in der Medienerziehung führend sein sollten. Die Kirche hege den Wunsch, eine Sicht der Würde des Menschen zu verbreiten, die zentral ist für jede richtige menschliche Kommunikation.