Die Kreditinstitute setzten im Januar Schuldverschreibungen für 7,6 Mrd € ab, während sie im Dezember netto Anleihen getilgt hatten (22,6 Mrd €). Die teilweise mit staatlichen Garantien ausgestatteten Spezialkreditinstitute nahmen den Kapitalmarkt am stärksten in Anspruch (10,0 Mrd €), aber auch Hypothekenpfandbriefe wurden im Ergebnis neu emittiert (3,3 Mrd €). Dagegen verringerte sich der Umlauf von Öffentlichen Pfandbriefen (5,0 Mrd €)und von besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen(0,7 Mrd €).
Die öffentliche Hand trat im Januar am Kapitalmarkt wieder als Emittent auf und erlöste 4,4 Mrd €. Der Bund weitete seine Rentenmarktverschuldung um 5,6 Mrd € aus. Er setzte dabei per saldo zweijährige Bundesschatzanweisungen und 30jährige Bundesanleihen ab (6,3 Mrd € bzw. 2,6 Mrd €). Dagegen tilgte er vor allem zehnjährige Bundesanleihen (netto 2,3 Mrd €), zudem in geringerem Umfang Unverzinsliche Schatzanweisungen sowie die sich primär an Privatanleger richtenden Finanzierungsschätze und Schatzbriefe. Die Länder tilgten per saldo Kapitalmarktverbindlichkeiten in Höhe von 1,1 Mrd €.
Die inländischen Unternehmen haben im Berichtsmonat netto Schuldverschreibungen für 5,6 Mrd € begeben, wobei es sich per saldo ausschließlich um kurz laufende Geldmarktpapiere (Commercial Paper) handelte.
Erworben wurden Schuldverschreibungen im Januar im Ergebnis ausschließlich von ausländischen Investoren, die 30,2 Mrd € am deutschen Markt anlegten. Heimische Kreditinstitute reduzierten ihre Rentenportefeuilles um insgesamt 6,0 Mrd €. Die inländischen Nichtbanken veräußerten netto Schuldverschreibungen für 6,4 Mrd €, erwarben dabei aber ausländische Anleihen für 6,0 Mrd €.
Die Emissionstätigkeit am deutschen Aktienmarkt kam in Januar in einem schwierigen Börsenumfeld zum Stillstand. Ingesamt wurden junge Aktien für 0,1 Mrd € begeben. Dabei handelte es sich nahezu ausschließlich um Papiere nicht börsennotierter Gesellschaften. Zudem verringerte sich der Umlauf ausländischer Dividendenwerte in Deutschland um 4,4 Mrd €. Auf der Erwerberseite standen die deutschen Kreditinstitute, die ihre Aktienengagements um 17,7 Mrd € ausweiteten und dabei im Ergebnis nur inländische Titel erwarben. Dagegen verkauften die inländischen Nichtbanken und insbesondere ausländische Anleger Aktien am deutschen Markt (6,8 Mrd € bzw. 15,2 Mrd €).
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar Mittelabflüsse in Höhe von 7,7 Mrd €, wovon 6,6 Mrd € auf die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds entfielen. Inländische Publikumsfonds zahlten verwaltete Mittel in Höhe von 1,1 Mrd € an Anleger zurück. Betroffen waren vor allem Aktienfonds (2,5 Mrd €) und Rentenfonds (0,8 Mrd €) sowie in geringerem Umfang Gemischte Wertpapierfonds (0,2 Mrd €). Dagegen kamen bei Offenen Immobilienfonds 1,4 Mrd € auf. Zudem flossen Gemischten Fonds und Geldmarktfonds im Ergebnis Anlegergelder zu (0,8 Mrd € bzw. 0,3 Mrd €). Des Weiteren erwarben deutsche Investoren ausländische Fondsanteile (2,5 Mrd €). Im Ergebnis haben alle Anlegergruppen im Januar Investmentanteile verkauft: inländische Kreditinstitute und Nichtbanken gaben per saldo Zertifikate für 2,6 Mrd € beziehungsweise 1,5 Mrd € ab, während Ausländer netto Anteile für 1,0 Mrd € veräußerten.