Die öffentliche Hand nahm im Mai am Kapitalmarkt netto 9,5 Mrd € auf. Allein der Bund weitete seine Rentenmarktverschuldung um 6,0 Mrd € aus. Er begab per saldo hauptsächlich Bundesobligationen (4,1 Mrd €) und zehnjährige Bundesanleihen (2,4 Mrd €). Außerdem setzte er 30jährige Bundesanleihen (netto 0,3 Mrd €) ab. Dagegen tilgte er zweijährige Bundesschatzanweisungen (0,8 Mrd €) und in geringerem Umfang die sich primär an Privatanleger richtenden Finanzierungsschätze. Die Länder nahmen am Kapitalmarkt netto 3,6 Mrd € auf.
Die Kreditinstitute setzten im Mai Schuldverschreibungen für 4,0 Mrd € ab, während sie im April netto Anleihen getilgt hatten (2,0 Mrd €). Die teilweise mit staatlichen Garantien ausgestatteten Spezialkreditinstitute nahmen den Kapitalmarkt am stärksten in Anspruch (6,0 Mrd €). Dagegen verringerte sich der Umlauf von Öffentlichen Pfandbriefen (1,8 Mrd €) und Hypotheken pfandbriefen (1,0 Mrd €). Von den besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen wurden im Ergebnis 0,8 Mrd € abgesetzt.
Inländische Unternehmen haben im Berichtsmonat netto Schuldverschreibungen für 1,1 Mrd € begeben, wobei es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr handelte.
Erworben wurden Schuldverschreibungen im Mai überwiegend von ausländischen Investoren, die 28,4 Mrd € am deutschen Markt anlegten. Heimische Kreditinstitute stockten ihre Rentenportefeuilles um insgesamt 18,6 Mrd € auf. Dagegen veräußerten inländische Nichtbanken Rentenwerte für netto 11,2 Mrd €; abgegeben wurden dabei ausschließlich heimische Papiere.
Aktienmarkt
Die Emissionstätigkeit am deutschen Aktienmarkt blieb auch im Mai bei einer Seitwärtsbewegung der Aktienkurse verhalten. Ingesamt wurden junge Aktien für 0,3 Mrd € begeben. Dabei handelte es sich zum größten Teil um Papiere nicht börsennotierter Gesellschaften. Zudem verringerte sich der Umlauf ausländischer Dividendenwerte in Deutschland um 2,6 Mrd €. Auf der Erwerberseite standen die inländischen Nichtbanken, die ihre Engagements
- größtenteils in heimische Aktien - um 19,7 Mrd € ausweiteten. Dagegen trennten sich hiesige Kreditinstitute von Dividendenpapieren im Wert von 11,0 Mrd €. Ausländische Anleger verkauften ebenfalls Aktien aus Portfolioinvestitionen sowie aus Direktinvestitionen am deutschen Markt für 10,8 Mrd € beziehungsweise für 0,2 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai Mittelzuflüsse in Höhe von netto 4,8 Mrd €. Dabei konnten die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds geringfügig mehr Anteilscheine absetzen (2,7 Mrd €) als die inländischen Publikumsfonds (2,2 Mrd €). Innerhalb der Publikumsfonds wurden die meisten Mittel in Dachfonds eingesammelt (1,3 Mrd €). Bei Aktienfonds und Gemischten Fonds kamen 1,0 Mrd € beziehungsweise 0,9 Mrd € auf. Betroffen von Mittelabzügen waren dagegen vor allem Geldmarktfonds (1,0 Mrd €) aber auch Rentenfonds (0,4 Mrd €). Jedoch stockten deutsche Investoren ihre Bestände an ausländischen Fondsanteilen um 5,0 Mrd € auf. Erworben wurden Investmentanteile im Mai fast ausschließlich von inländischen Nichtbanken (10,3 Mrd €), die zu etwa gleichen Teilen in ausländische und in heimische Zertifikate investierten. Ausländer nahmen Anteilsscheine inländischer Fondsgesellschaften für netto 0,3 Mrd € in ihr Portefeuille, während hiesige Kreditinstitute per saldo Zertifikate für 0,8 Mrd € abgaben.