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Die deutsche Zahlungsbilanz im Dezember 2007

Leistungsbilanzüberschuss gesunken

(lifePR) (Frankfurt, )
Die deutsche Leistungsbilanz wies im Dezember – gemessen an den Ursprungsdaten – einen Überschuss von 15,9 Mrd € auf. Das Ergebnis lag damit um 3,4 Mrd € unter dem Vormonatsniveau. Dabei schlug der niedrigere Aktivsaldo in der Handelsbilanz stärker zu Buche als der höhere Überschuss im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, welche Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfassen.

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verminderte sich der Außenhandelsüberschuss im Dezember gegenüber dem Vormonat um 8,7 Mrd € auf 10,8 Mrd €. Nach Ausschaltung von Saison- und Kalendereinflüssen nahm er um 4 ¼ Mrd € auf 15 ¾ Mrd € ab. Dabei fielen die wertmäßigen Warenausfuhren um 1 ¼ % unter ihr Vormonatsniveau, während die Einfuhren um 5 ¼ % wuchsen. Im Jahresschlussquartal insgesamt stiegen die nominalen Exporte saisonbereinigt aber um 1 % gegenüber dem Stand der Vorperiode. Die Importe sanken dagegen um ¾ %; in realer Rechnung waren sie noch stärker rückläufig.

Der positive Saldo bei den "unsichtbaren" Leistungstransaktionen erhöhte sich im Dezember um 5,0 Mrd € auf 5,4 Mrd €. Dazu haben Verbesserungen in allen drei Teilbilanzen beigetragen. Bei den laufenden Übertragungen und in der Dienstleistungsbilanz wurde ein Umschwung zu einem Überschuss von 0,6 Mrd € bzw. 0,9 Mrd € verzeichnet, nach Passivsalden von 1,7 Mrd € und 0,5 Mrd €. Die Netto-Einnahmen aus grenzüberschreitenden Faktoreinkommen stiegen um 1,3 Mrd € auf 3,9 Mrd €.

Geringere Netto-Kapitalimporte im Wertpapierverkehr

Auch im Dezember wies der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr Netto- Kapitalimporte auf, die mit 16,9 Mrd € allerdings wesentlich niedriger als im Vormonat ausfielen (46,7 Mrd €). Der Rückgang war dabei dem verringerten Engagement ausländischer Anleger in Deutschland zuzuschreiben (6,0 Mrd €, nach 45,1 Mrd € im November). Sie trennten sich in geringem Umfang von Schuldverschreibungen (0,7 Mrd €), nachdem sie diese im vorangegangenen Monat noch stark nachgefragt hatten (41,5 Mrd €). Von der Zurückhaltung waren öffentliche und private Anleihen sowie Geldmarktpapiere betroffen. Ihr Erwerb von hiesigen Aktien wuchs hingegen um etwas mehr als 3 Mrd € auf nun 6,5 Mrd €. Deutsche Investoren gaben im Dezember per saldo ausländische Wertpapiere ab (10,9 Mrd €, nach 1,6 Mrd €). Dabei verkauften sie sowohl Aktien (6,7 Mrd €) als auch Schuldverschreibungen (5,4 Mrd €), und hier in erster Linie Geldmarktpapiere (7,4 Mrd €).

Im Bereich der Direktinvestitionen kam es im Dezember – wie in den beiden vorangegangenen Monaten des Schlussquartals – zu Netto-Kapitalexporten (11,9 Mrd €). Ausschlaggebend war, dass deutsche Firmen Zahlungen an ihre ausländischen Niederlassungen in Höhe von 17,7 Mrd € leisteten. Dabei tilgten sie in erster Linie Kredite, die sie zuvor im Ausland – und hier insbesondere bei mehreren in den Niederlanden ansässigen Finanzierungstöchtern – aufgenommen hatten (14,7 Mrd €). Ferner stockten sie ihr Beteiligungskapital im Ausland auf (6,0 Mrd €). Auch ausländische Firmen ließen ihren hiesigen Töchtern Mittel zukommen (5,8 Mrd €), und dies insbesondere durch die Gewährung kurzfristiger Finanzkredite.

Der übrige statistisch erfasste Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, verzeichnete im Dezember per saldo ebenfalls Mittelabflüsse (11,7 Mrd €, nach 53,5 Mrd € im November). Bei den Nichtbanken kamen im Gegensatz dazu jedoch Gelder auf (15,5 Mrd €), da inländische Unternehmen, wie zum Jahresultimo üblich, ihre Bankguthaben im Ausland deutlich verringerten. Demgegenüber führten die Dispositionen staatlicher Stellen zu Netto- Kapitalexporten (4,3 Mrd €). Die Auslandsposition des Bankensystems, deren Veränderung als Spiegelbild der anderen Zahlungsbilanztransaktionen aufgefasst werden kann, stieg im Dezember um 27,2 Mrd €. Dabei flossen bei den Kreditinstituten 31,6 Mrd € ab. Bei der Bundesbank kamen hingegen Mittel auf (4,5 Mrd €). Ausschlaggebend dafür war, dass ausländische Zentralbanken und internationale Institutionen ihre Einlagen bei der Bundesbank erhöhten.

Die Währungsreserven der Bundesbank sind im Dezember – zu Transaktionswerten gerechnet – nahezu unverändert geblieben.

Vorläufiges Jahresergebnis der Zahlungsbilanz

Nach den bislang vorliegenden Angaben zur Zahlungsbilanz belief sich der Leistungsbilanzüberschuss im Jahr 2007 auf 162 Mrd €, verglichen mit 114 Mrd € im Jahr 2006. In der Kapitalbilanz kam es bei den Wertpapiertransaktionen zu Netto-Kapitalimporten von 105,4 Mrd €. Dagegen waren sowohl im Bereich der Direktinvestitionen als auch im übrigen Kapitalverkehr Netto- Kapitalexporte zu verzeichnen (70,6 Mrd € bzw. 197,0 Mrd €). Der Saldo der bislang statistisch nicht aufgliederbaren Transaktionen ("Restposten") betrug +84,7 Mrd €; er verringert sich erfahrungsgemäß noch im Rahmen von Revisionen.

Endgültige Jahresergebnisse zur Zahlungsbilanz werden im Monatsbericht März 2008 veröffentlicht und dort auch ausführlich kommentiert.
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