Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich der Außenhandelsüberschuss im Januar gegenüber dem Vormonat um 6,4 Mrd € auf 17,1 Mrd €. Nach Ausschaltung von Saison- und Kalendereinflüssen nahm er um 1/4 Mrd € auf 16 Mrd € zu. Dabei zogen die wertmäßigen Warenausfuhren um 3 3/4 % an, während die Einfuhren in jeweiligen Preisen gerechnet um 4 1/4 % wuchsen. Verglichen mit dem Durchschnitt des Jahresschlussquartals 2007 expandierten die nominalen Exporte saisonbereinigt um 2 3/4 % und die Importe um 6 3/4 %; die preisbereinigten Zuwächse lagen bei 2 % bzw. 5 1/2 %.
Die "unsichtbaren" Leistungstransaktionen verzeichneten im Januar 2008 ein Defizit von 1,3 Mrd €, nach einem Überschuss von 6,8 Mrd € im Dezember 2007. Dahinter standen Verschlechterungen in allen drei Teilbilanzen. Bei den laufenden Übertragungen und in der Dienstleistungsbilanz wurden wieder Defizite verbucht, die sich auf 3,5 Mrd € bzw. 1,3 Mrd € beliefen, nach Überschüssen von 0,9 Mrd € bzw. 0,6 Mrd € im Dezember. Die Nettoeinnahmen aus grenzüberschreitenden Faktoreinkommen lagen bei 3,5 Mrd €, verglichen mit 5,3 Mrd € im Vormonat.
Netto-Kapitalimporte im Wertpapierverkehr Im Januar wies der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr Netto- Kapitalimporte auf, die mit 14,9 Mrd € etwas niedriger als im Vormonat ausgefallen sind (17,9 Mrd €). Ausschlaggebend war das Engagement ausländischer Anleger in Deutschland (13,7 Mrd €). Diese fragten in erster Linie inländische Schuldverschreibungen nach (30,2 Mrd €), trennten sich jedoch von Aktien (15,4 Mrd €). Sie erwarben dabei vor allem längerlaufende Schuldtitel privater und öffentlicher Emittenten (20,4 Mrd €), aber auch Geldmarktpapiere (9,7 Mrd €). Deutsche Investoren gaben im Januar per saldo in geringem Umfang ausländische Wertpapiere ab (1,2 Mrd €, nach 10,4 Mrd €). Dabei verkauften sie Aktien (3,9 Mrd €) und erwarben Investmentzertifikate (2,5 Mrd €). Im Bereich der Anleihen glichen sich Verkäufe von in Euro denominierten Anleihen gebietsfremder Emittenten mit Käufen von Fremdwährungsanleihen nahezu aus.
Bei den Direktinvestitionen kam es im Januar zu Netto-Kapitalexporten(10,2 Mrd €, nach 12,3 Mrd € im Vormonat). Dazu beigetragen haben deutsche Firmen (6,1 Mrd €), die ihren ausländischen Niederlassungen im Wesentlichen neues Beteiligungskapital zur Verfügung stellten (4,8 Mrd €).Ausländische Direktinvestoren zogen hingegen Mittel aus Deutschland ab(4,1 Mrd €), und zwar per saldo ausschließlich über die Rückführung von zuvor an ihre hiesigen Töchter gewährten Finanz- und Handelskrediten(7,6 Mrd €).
Der übrige statistisch erfasste Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen) als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, verzeichnete im Januar Mittelzuflüsse (10,7 Mrd €, nach Netto-Kapitalexporten in Höhe von 12,0 Mrd € im Dezember). Bei den Nichtbanken flossen dabei jedoch Gelder ab (3,3 Mrd €). Ausschlaggebend waren hier die Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen (11,0 Mrd €). Diese haben - wie zu Jahresbeginn üblich - ihre Bankguthaben im Ausland wieder aufgestockt, nachdem sie ihre Einlagen im Dezember aus bilanzpolitischen Gründen deutlich verringert hatten. Demgegenüber führten die Dispositionen staatlicher Stellen zu Netto-Kapitalimporten (7,7 Mrd €). Die Auslandsposition des Bankensystems, deren Veränderung als Spiegelbild aller anderen Zahlungsbilanztransaktionen aufgefasst werden kann, nahm im Januar um 14,0 Mrd € ab. Bei den Kreditinstituten kamen 31,6 Mrd € auf, während die Netto-Auslandsforderungen der Bundesbank, in erster Linie im Rahmen des Großbetragszahlungsverkehrssystems TARGET2, um 17,6 Mrd € zugenommen haben.
Die Währungsreserven der Bundesbank sind im Januar - zu Transaktionswerten gerechnet - um 0,3 Mrd € gestiegen.